Heimatgeschichte

Zeichnung Spritzenhaus Münchehofe

Das alte Münchehofer Spritzenhaus in der Schweriner Straße wurde um 1930 erbaut. Am Ende meines Reha Aufenthaltes in Buckow habe ich dieses Haus als erstes Zeichenmotiv aus der Heimat gewählt. Im Hintergrund befindet sich eine lange Scheune aus Backstein, die zu einem 4-seitigen Hof gehört. Früher war dies eine der größten Bauernwirtschaften des Ortes.

Der Turm ist nicht ganz getroffen. Die Spitze ist leicht linkslastig. Im großen und ganzen bin ich mit dieser Zeichnung aber zufrieden. Die Scheune im Hintergrund ist gut getroffen aber dennoch an vielen Stellen nur angedeutet. Es besteht ein Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund und auch zwischen dem Hauptmotiv und dem Drumherum.

Spieße aus dem Backofen

Vor einigen Tagen lag ein LIDL-Prospekt mit einigen Rezeptideen im Briefkasten. Heute habe ich eines dieser Rezepte aufgegriffen und dazu unseren Hof Backofen, der sich an historisch belegter Stelle befindet, angeheizt. Zweibeln, Zucchini, Petersilie und Rauke wurden aus dem Hofgarten verwendet.

Das erste Bild zeigt eine Bauzeichnung aus dem Archiv des Museumshofes. 1879 wurde an gleicher Stelle schon einmal ein Backofen errichtet. Es wird auch erwähnt, das ein Vorgängerbau abgebrochen wird. Es existiert noch eine ältere Handzeichnung, die ebenfalls über die Ersetzung eines defekten Backofens Aufschluss gibt. Damit ist unser einfacher Tonnenofen der vierte Backofen, der hier am Ende des Hofes besteht.

 

Rezepte Dr. Albert Gutzmann Halbe Krs. Teltow

In einem Ordner mit alten Unterlagen befanden sich diese beiden Rezepte. Sie wurden im Februar und März 1935 von Dr. med. Albert Gutzmann in Halbe Krs. Teltow ausgestellt. Der Patient war Wilhelm Scholz aus Oderin. Scholz war in Münchehofe gebürtig (Jahrgang 1906). Er betrieb in Oderin einen Gemüse- bzw. Gemischtwarenladen.

Mglw. handelt sich um Dr. Albert Gutzmann geb. am 27.4.1868, der in Teupitz ca. 50 Jahre als Arzt tätig war und ggf. in Halbe eine Außenstelle betrieb.

Siehe: Ehrenbürger der Stadt Teupitz

Auf dem links abgebildeten Rezept ist ein Stempel der Adler Apotheke Wendisch Buchholz Apotheker Dr. Oscar Müller erkennbar. Offenbar wurde das Rezept dort eingelöst. Aus dieser Apotheke befindet sich in der Sammlung des Museumshofes eine Flasche mit dem Etikett „Bor Wasser“.

Der Ordner enthält viele weitere Unterlagen zur Versicherungsangelegenheiten des Hermann Scholz, u.a. auch Krankenversicherung.

 

 

Ansichtskarte Münchehofe 1942

Diese Postkarte stammt aus den 1930 Jahren. Sie wurde am 1.7.1942 aus Münchehofe nach Berlin geschickt. Die Motive auf der Vorderseite haben sich zwar im Laufe der Jahrzehnte verändert sind aber noch gut wieder zu erkennen.

Unten links ist das ehemalige Gasthaus/ Geschäft „Fritz Kaiser“ abgebildet.

Der Poststempel ist vom 2.7.1942 aus Münchehofe über Märkisch Buchholz. Der Text auf der Karte lautet:

Münchehofe, den 1.7.42

Liebe Frau Heiden!

Aus dem schönen „Münchehofe“, wo ich mit Klara gemeinsam meinen Urlaub verlebe, senden wir Ihnen, sowie Ihrem l. (lieben) Mann und Ihren l. Eltern viele herzliche Grüße

Ihre Hedwig ….
Klara ….

Die Karte ging an:

Frau Elisabeth Heiden
Berlin Köpenick Kaulsdorf
Damerauerallee 36

Ich habe noch ein wenig nachgeforscht und ein Telefonat geführt. Elisabeth Heiden hat bis zu ihrem Lebensende in Kaulsdorf gelebt und noch die Wiedervereinigung 1990 erlebt.

Übernahme Türflügel 1930er

Die beiden Flügel der Eingangstür des ehemaliges Gasthauses Kaiser wurden vom aktuellen Besitzer des Hauses heute dem Museumshof überlassen.

Der Schließmechanismus hängt noch am rechten Türflügel. Er riecht nach 80 Jahre altem Schmierfett.

Am Abend entferne ich mit dem Spachtel grob die losen Farbstücke und platziere die Ausstellungsstücke zum ehemaligen Gasthaus testweise in den Glasteilen der Türen. Die Flügel werden in der kommenden Woche befestigt. Zu den hier zu sehenden Stücken kommen sicher noch einige Fotos dazu. Außerdem soll ein Informationstext für die Besucher verfasst werden.

 

 

Alte Beschriftungen am Gebäude

Ich habe heute Fotos der alten Beschriftungen am ehemaligen Gasthaus Kaiser bzw. Konsum gemacht.

  • Beschriftung der ehemaligen BHG Verkaufsstelle (1965-1994)
  • Leuchtreklame des ehemaligen Lebensmittelgeschäfts Zwingenberger (Jantzen). Rechts sind noch die Buchstaben der SPAR-Kette erkennbar. Anfänglich gehörte das Geschäft dieser Kette an.

Münzfunde am Wohnhaus

In den Jahren 2018 und 2019 wurden rund um das Fachwerkhaus auf dem Museumshof No 31 einige Münzen im Boden gefunden. Es handelt sich um keine besonderen oder wertvollen Stücke. Im Fundkontext auf dem Hof sind diese Münzen dennoch interessant.

Im Jahr 2018 wurde an der straßenseitigen Hauswand ein seit Jahrzehnten überwachsenes Traufpflaster freigelegt. Dieses besteht aus ca. faustgroßen Feldsteinen, die in der Feldmark aufgelesen wurden. Da das Pflaster nur bis zur früheren Ausdehnung des Hauses reicht, stammt es höchstwahrscheinlich noch aus der Frühzeit des Hofes zwischen 1825 bis ca. 1880.

  • Im Bereich des Pflasters wurden folgende Münzen gefunden:
  • Reichspfennig von 1934 (guter Zustand)
  • Reichspfennig von 1937 (guter Zustand)
  • Reichspfennig 1940er Jahre (schlechter Zustand, Jahr nicht mehr erkennbar)
  • 10 Pfennig BRD 1950
  • 1 Pfennig DDR 1964

Außerdem wurde neben Nägeln, Schrauben usw noch folgende Kleinteile gefunden:

  • Weiße Spielmurmel mit ca. 12mm Durchmesser
  • Edelstein Imitation aus Kunststoff
  • Knopf

Im Jahr 2019 wurden mit einer Metallsonde vor dem Giebel zwei weitere Münzen gefunden:

  • Reichspfennig 1940er Jahre (schlechter Zustand, Jahr nicht mehr erkennbar)
  • 10 Pfennig 1919 (mittelmäßiger Zustand)

Vermutlich haben die ehemaligen Bewohner des Hofes all diese Münzen und Gegenstände dort verloren.

Alle Fundstücke sind neben weiteren in der Münzvitrine der Ausstellung zu sehen.

 

Briefmarken NDP Wendisch Buchholz

Dieses Marken Lot kam heute in die Sammlung. Es handelt sich um Freimarken des Norddeutschen Postbezirks aus der Zeit um 1870. Der Norddeutsche Postbezirk geht auf die Gründung des Norddeutschen Bundes im Jahre 1866 zurück. Der Norddeutsche Bund vereinte unter der Führung Preußens alle deutschen Kleinstaaten nördlich der Mainlinie. Er war die Vorstufe für die Gründung des deutschen Kaiserreiches im Jahre 1871.

Die Marken zu 1/2, 1 und 2 Silbergroschen tragen gut lesbare Kastenstempel aus dem 7 Kilometer entfernen Wendisch Buchholz (heute Märkisch Buchholz). Da es sich nur um eine kleine Poststation handelte sind entsprechende Poststempel heute eher selten zu finden und unter Sammlern regionaler Spezialitäten beliebt.

Tipp: Wer sich für regionale Postgeschichte interessiert kommt am Buch Postgeschichte(n) aus dem Landkreis Dahme Spreewald von Wolfgang Pinkow nicht vorbei.

Preußischer Vierring aus Buchholz (200)

Bei dieser Briefmarke handelt es sich um eine 1 Silbergroschen Ausgabe aus dem Jahre 1850. Sie stammt aus der ersten preußischen Freimarken Serie und zeigt das Portrait Friedrich Wilhelm IV.

Das besondere an dieser Marke ist der preußische Vierring Stempel mit der Nummer 200. Diese Nummer steht für die Poststation im 7 km entfernten Buchholz (heute Märkisch Buchholz).

Preußischer Vierring Buchholz (200)

Die Vierring Stempel wurden in Preußen zwischen 1850 und 1859 verwendet. Die Nummerierung der Poststationen erfolgte alphabetisch von Aachen (1) bis Zützer (1725). Die Nummern von 1726 bis 1987 erhielten neue Stationen, die nach 1850 eröffnet wurden.

Da Buchholz im Alphabet relativ weit vorn liegt hat es die niedrige Nummer 200 erhalten. Das 18 Kilometer entfernte Teupitz hatte die 1430. Eine preußische Marke oder ein Ganzsstück mit Nummernstempel aus Buchholz (200), Teupitz (1430) oder Storkow (1448) nehmen wir für die Ausstellung gern an: Kontaktformular

Tipp: Wer sich für regionale Postgeschichte interessiert kommt am Buch Postgeschichte(n) aus dem Landkreis Dahme Spreewald von Wolfgang Pinkow nicht vorbei.

Ansichtskarte Pfarrhaus Münchehofe 1911

Diese Postkarte zeigt das noch heute vorhandene Pfarrhaus in Münchehofe. Der Vorgarten machte damals einen sehr gepflegten Eindruck. Heute ist das Haus teilweise kaum von der Straße zu sehen, da die Sicht durch Bäume und Sträucher versperrt wird.

Absender der Karte war Frau Klara Luther. Vermutlich handelte es sich dabei um die Ehefrau des Administrators Luther, der zu dieser Zeit die Domäne Münchehofe (Gutswirtschaft) verwaltete.

Die am Hauseingang erkennbaren Personen könnten Mitglieder der Familie Röhl sein. Fritz Röhl war von 1908 bis ca. 1960 Pfarrer in Münchehofe und hatte bedeutenden Einfluß auf die Entwicklung des Ortes. Aus seinem Nachlass befinden sich einige interessante Stücke in der Sammlung des Museumshofes.

Vorderseite
Pfarrhaus Herbst 2018, Bewuchs frisch gekürzt
Rückseite: Frankiert und Poststempel von 1911