Historische Tischlerei

Auf dem heutigen Museumshof war von 1876 bis in die 1980er Jahre ein selbstständiger Tischlereibetrieb ansässig. Vier Generationen fertigten im Familienbetrieb vor allem Fenster, Möbel, Türen, Treppen und Särge.
Die Kundschaft befand sich überwiegend vor Ort in Münchehofe. Die Zeit von der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 2. Weltkrieges ist in unserer Gegend durch eine stetige Verbesserung der Lebensverhältnisse geprägt. Damit verbunden waren eine rege Bautätigkeit im Ort und die Nachfrage nach Handwerkerleistungen.

Geschichte der Tischlerei

  • Ca. 1875: Einheirat des Tischlermeisters Friedrich Wilhelm Ziegler
  • 1876: Bauantrag zur Errichtung eines Werkstattgebäudes auf dem Hof
  • Ca. 1900: Einheirat des Tischlermeisters Robert Klee
  • 1923: Elektrifizierung von Münchehofe. Für die Tischlerei ergeben sich damit neue Möglichkeiten durch die Nutzung motorbetriebener Maschinen
  • 1924: Der Sohn Erich Klee legt seine Gesellenprüfung vor der Innung in Wendisch Buchholz ab. Der Gesellenbrief ist bis heute erhalten und ausgestellt.
  • Ca. 1927: Anschaffung der noch heute erhaltenen kombinierten Maschine. Diese wird über einen Riemenantrieb mit Elektromotor betrieben. Funktionen: Abrichte, Fräse, Kreissäge, Langlochbohrmaschine
  • Um 1955: Betriebsübergang von Meister Robert Klee auf Erich Klee
  • Um 1960: Aufgrund von Baufälligkeit der Werkstatt wird der Betrieb in den ehemaligen Stall verlegt.
  • 1963: Tischlermeister Günter Klee übernimmt den Betrieb
  • 1967: Löschung der Handwerksrolle. Erich Klee führt den Betrieb noch bis in die 1980er im Nebenerwerb weiter.
  • 1980: Abbruch der baufälligen ehemaligen Werkstatt
  • 1990: Der Betrieb erlischt endgültig. Ein Teil der Einrichtung wird verkauft: z.B. Dickenhobel und Hobelbank
  • 2009: Verkauf des Grundstücks, Bergung und Sicherung der erhaltenen Werkstatteinrichtung
  • Seit 2017: Aufarbeitung und Ausstellung

Ausstellung und historische Tischlerei

Seit dem Jahr 2017 werden die erhaltenen Werkzeuge, Einrichtungsgegenstände und die kombinierte Maschine in der Ausstellung gezeigt.
Darüber hinaus belegen zahlreiche ausgestellte Dokumente aus der Zeit seit 1876 die Betriebsgeschichte.

Eine angekaufte Hobelbank füllt die Lücke, die durch die nicht mehr erhaltene ursprüngliche Werkbank entstanden ist.

Im Rahmen der Gebäude Sanierung auf dem Museumshof werden in der Tischlerei wieder Arbeiten durchgeführt. Der Einsatz von Gratsäge und verschiedener Hobel kann an der Hobelbank gezeigt werden.

Aus dem Blog

Baufortschritt bis September 2024 11. September 2024

Im Juli gingen die Arbeiten am Mauerwerk der Stallscheune gut voran. Im August hatte ich Urlaub und wir hatten eigentlich eine Rad-Tour und einen Urlaub im Odenwald geplant. Aufgrund einer Gürtelrose war dann aber Erholung zu Hause angesagt und der Bau ruhte ebenfalls.

In den letzten August-Tagen liefen die Arbeiten dann weiter und im September ging es wieder richtig voran. Stand 11.9. hat das Mauerwerk die Höhe erreicht, um den Fenstersturz einzubauen und es fehlen noch 6 Reihen, bis der Sturz des großen Tores erreicht ist.

Juli 24: Bauarbeiten Stallscheune gehen gut voran 31. Juli 2024

Im Juli gehen die Arbeiten gut voran und die rekonstruierte Wand hat bereits fast die halbe Höhe erreicht. Die Position der Fensteröffnung wurde passend zum ausgebauten Fenster in den Verband eingemessen. Das untere Torband ist bereits eingesetzt. Auf dem ersten Bild kann man schon erahnen, wie es vor 60 Jahren mit dem großen Tor ausgesehen hat und wieder aussehen wird.

Zwischenbericht Bauarbeiten Juli 24 9. Juli 2024

Nach Abschluss des Offenen Ateliers am 4.5.2024 wurde das große Besteck ausgepackt:

  • Einbau Abstützung des Dachstuhls an der südöstlichen Ecke des Gebäudes
  • Abbruch der maroden Wand vom Riss am Südgiebel bis zum nachträglich eingesetzten Kalksander Türpfosten. Der Pfosten bleibt stehen, bis die Wand neu hoch gezogen und der Sturz verstärkt ist und wird später weichen. Dann hat die Scheune wieder ein großes Tor wie es ursprünglich war.
  • Ausheben Fundament Graben und Einbau einer Schalung
  • Anlieferung Fertigbeton und Füllen des Fundaments. Gleichzeitig wurden auf der Westseite 2 Punktfundamente für den späteren Anbau vorbereitet (Holzkonstruktion)
  • Während das Fundament abbindet, wird das Dach fast vollständig zugedeckt, damit das Gebäude nicht länger offen steht.
  • Ausmessen der engültigen Wandmaße (Ziegelmaß) und Aufbau der Rollschicht auf dem Fundament. Auf der einen Seite schließt das Mauerwerk an den Giebel an (wo vorher der Riss durch Setzung war). Auf der anderen Seite entsteht ein starker Torpfosten für den späteren linken Türflügel.
  • Aufmauern der Wand. Stand 8. Juli liegen 3 Reihen und es wird jetzt zügig weitergehen. In der Mitte wird wieder das ausgebaute Fenster verbaut.
Start Bauarbeiten Giebel Südseite 1. März 2024

Ende Februar 2024 beginnen nun die Arbeiten an der Südseite der alten Tischlerei. Zunächst wurde der Innenraum beräumt, im Anschluss das für die Instandsetzung des Dachstuhls benötigte Holz aus dem Vorrat ausgesucht und trocken untergestellt.

Am Dachstuhl wurden einige Stützen angebracht, um während der Bauarbeiten zusätzliche Stabilität zu erreichen. Im Anschluß wurde mit dem Abdecken des Daches begonnen. Die Rautenziegel werden gemischt mit den nachgekauften auf der Nordseite zum Schließen des Daches verwendet.

Sobald das abgeschlossen ist, soll als erstes der Dachstuhl repariert werden. Wenn alles nach Plan läuft ist dies bis Ende Mitte Mai erledigt, so dass dann mit den Abreiten am Mauerwerk begonnen werden kann.

Mit dem Frühlingsschub am ersten März-Wochenende geht es gut voran. Eine Sparrenbreite wird abgedeckt und der untere Teil des vollkommen maroden Dachstuhls entfernt. Dies ist nötig, damit der neue Querbalken später von der Seite eingeschoben werden kann. Der obere Teil der alten Konstruktion mit den beiden Pfetten bleibt erstmal stehen, um den Giebel zu halten. Sobald der Querbalken liegt, kann ein Zwischenboden für die weiteren Arbeiten eingebaut werden.

Zunächts muss aber das Mauerwerk an den Stellen aufarbeiten, die später durch die neuen Balken verdeckt sein werden. Das bedeutet: lose Fugen auskratzen, ausblasen und mit Kalkmischung stabilisieren.

Die abgenommenen Rauten-Dachplatten werden mit zugekauften Platten gemischt und am anderen Ende des Gebäudes aufgelegt. Ortgang und Firstabschluss müssen noch gemacht werden. Nach diesen Platten habe ich lange gesucht und vor ca. 1 Monat einen ausreichend großen Posten in der Nähe von Beelitz erworben.

Richtfest Dachstuhl Nordseite 3. Dezember 2023

Am 1. Dezember wurden die Holznägel eingeschlagen und die Instandsetzung des Dachstuhls auf der Nordseite der ehemaligen Tischlerei damit abgeschlossen.

Am 9. Dezember haben wir diesen Anlass mit einem kleinen Richtfest gefeiert:

In vergessener Zeit erbaut voll Stolz,
Gebrannter Stein, gebrauchtes Holz,

Einfache Leut haben hier geschafft,
Vieh, Maschinen und Ihrer Hände Kraft.
Erst Stall und Scheune, dann Tischlerei
Zu erzählen gibt es allerlei.

Und schwere Jahre liegen zurück,
Dass es noch steht ein Stück weit Glück?

Vielleicht ein Stück weit schon.

Auch heute blicken wir voll Stolz
auf feste Stein und starkes Holz.

Geschafft ist viel, zu tun noch mehr
Nun hebt die Gläser, bitte sehr!

Beginn Instandsetzung Dachstuhl der Stallscheune 12. November 2023

Im November 2023 konnte mit der Instandsetzung des Dachstuhls der ehemaligen Stallscheune / Tischlerei begonnen werden. Das Holz wurde in den letzten Jahren aus Abriss historischer Substanz in der näheren Umgebung gesammelt und zurückgelegt.

Die Konstruktion soll traditionell mit Zapfverbindungen realisiert werden. Um diese Arbeiten auszuführen wurde eine gute Kreissäge (Makita) sowie eine Oberfräse von Bosch angeschafft. Außerdem wurde Behelfsboden eingebaut, um sicher arbeiten zu können.

Arbeiten am Giebel Stand Oktober 2023 8. November 2023

Die Arbeiten am Giebel der alten Stallscheune/ Tischlerei sind zwar zeitlich nicht ganz wie geplant voran gekommen aber ich bin dennoch zufrieden. Ende Oktober 2023 ist das Mauerwerk bis in Höhe der Traufkante fertig gestellt und der erste Balken mit knapp 5 Meter Länge liegt an seinem Platz. Das Holz stammt aus einem Abriss im Ort und ist mit Sicherheit auch schon 150 Jahre alt. Weiteres Holz aus Rückbau liegt zum Abtrocknen in der Scheune.

Die Giebelwand hat neben der an ursprünglicher Stelle angedeuteten Türöffnung mit Rundbogen auch vier angedeutete Lüftungsöffnungen erhalten. Diese befinden auf gleicher Höhe wie ursprünglich, sind jedoch horizontal etwas anders angeordnet. Der Grund dafür ist, dass die ehemals auf dieser Höhe vorhandene Tür zum Heuboden in der rekonstruierten Wand oberhalbe der Traufkante sein wird.

Rundbogen am Giebel 2. Juli 2023

Das Prinzip des Rundbogens ist so einleuchtend wie traditionell. Schon in der Antike wurde so gebaut und die Gebäude stehen teilweise bis heute.

Bei der Gestaltung habe ich mich am erhaltenen Bogen an der Rückwand orientiert und eine entsprechende Stütze angefertigt. Danach habe ich mit passenden 3/4 Steinen die Vorderseite probeweise eingelegt, um zu sehen wie es am besten passt.

Im Ergebnis ist es genau so geworden wie ich es haben wollte und der Bogen war bereits 2 Stunden nach dem Setzen schon belastbar.

Saisonstart 2023 Maurerarbeiten 14. Mai 2023

Anfang Mai sind die Arbeiten an der Wasser- und Stromversorgung auf dem Hof soweit fertig. Es kann nun am Mauerwerk der alten Stallscheune weitergehen.

Der Giebel hat nun fast die Höhe erreicht, um mit dem Rundbogen zu beginnen.

Saisonabschluss 2022 1. Dezember 2022

Das milde Wetter erlaubte ein Fortsetzen der Bauarbeiten bis weit in den November hinein. Aber dann wurde es doch zu kalt. Der Mörtel sollte bei mindestens 5 Grad plus verarbeitet werden.

Daher wird die Baustelle nun winterfest gemacht und es wird im Frühjahr weitergehen.

 

Kleiner Zwischenbericht Bauarbeiten 19. Oktober 2022

Im September und August 2022 ging es gut voran. Ich nutze das Herbstwetter aber es bleibt daher nur wenig Raum, um auf der Website kontinuierlich zu dokumentieren. Daher nur ein kurzer Zwischenbericht:

  • Nach Abtragen des Giebels wurde ein Fundamentgraben ausgehoben. Die hintere Ecke des Gebäudes wurde dabei soweit möglich zurück gebaut und ebenfalls untergraben.
  • Ich habe 2qm fertigen Beton per LKW bringen und abkippen lassen. Diesen habe ich dann per Schubkarre transportiert und im Fundament verbaut. Die Menge hat ziemlich genau gereicht.
  • Leider habe ich beim Einschalen einen Fehler gemacht, so dass das Fundament nicht ganz parallel zur Wand ist. Ist nicht schlimm, wäre aber vermiedbar gewesen.
  • Die beiden Ecken wurde wieder mit Mauerwerk stabilisiert, danach wurde die Rollschicht gesetzt.
  • Nach guter Überlegung entscheide ich mich dazu, die ursprüngliche Stalltür Öffnung im neuen Verband an alter Stelle anzudeuten, jedoch mit einem halben Stein zu schließen, so dass von innen eine glatte Wand entsteht aber von außen eine Türnische entsteht. Die alten Torhaken werden wieder verbaut. Oben wird ein Rundbogen gesetzt. Die Optik wird dadurch aufgewertet und interpretiert den Ur-Zustand des Gedäudes.

Hier einige Bilder:

Abtragen Giebel Nordseite 11. September 2022

Ich habe erst überlegt, ob es sinnvoll ist, mit dem Giebel noch im Jahr 2022 zu starten. Der Sommer geht dem Ende entegegen, die Tage werden kürzer und man schafft neben der Arbeit weniger. Nach etwas Zuspruch aus dem Freundeskreis habe ich Ende August doch mit dem Abtragen begonnen.

Zuerst wurden 2 Stützen eingebaut, die die vorletzten Dachsparren abfangen. Da der Giebel ohnehin nichts mehr halten konnte, ist das Gebäude schon jetzt stabiler als zuvor. Nach Durchtrennen der Dachlatten wurde der Rest des maroden Dachstuhls am Giebel demontiert. Danach konnte das Mauerwerk Stück für Stück abgetragen werden. Die Steine habe ich gleich abgeputzt und nach Bindern und Läufern sortiert. Dies ist erforderlich, damit später die patinierten Sichtseiten der Steine nach Möglichkeit wieder nach aussen kommen und sich ein hamonischeres Bild ergibt. Man wird dennoch sehen, dass das Mauerwerk erneuert wurde. Leider gibt es für diesen Giebel keine andere Möglichkeit, da sich die Wand aufgrund früherer Umbauten schon stark geneigt hat.

Da der neue Giebel einen richtigen Fundamentstreifen erhalten soll, wird auch die alte Feldsteingründung entfernt.

Nach anfänglichen Überlegungen, Beton liefern zu lassen bzw. an einer Zapfstelle abzuholen, entscheide ich mich doch für das Selbstmischen. Eine Lieferung ist teuer und mir fehlt ein Fahrzeug, um 1,5 bis 2qm Beton abzuholen. Dies entspricht einen Gewicht von ca. 4 Tonnen.

Diese Woche werden noch Vorbereitungen getroffen, Kies geliefert und am kommenden Wochenende wird das Fundament gebaut.

Setzen von Eckpfeiler 24. Juli 2022

Als ich den Hof 2009 übernommen habe, befand sich an der Rückseite der Stallscheune noch ein ca. 3×3 Meter großer Anbau, der jedoch schon eingefallen war. Wir haben diesen Teil abgetragen und seitdem hatte westliche Giebel keinen sauberen Abschluß mehr.

Im Rahmen der Sanierung wird der Anbau nicht wiederhergestellt, da der Aufwand dafür unverhältnismäßig wäre. Der Giebel wird durch einen Eckverband abgeschlossen und ca. 60cm um die Ecke gezogen. Für diesen neuen Pfeiler wurde ein Fundament gebaut.

Bei den Arbeiten kam ein Zählstein mit der Aufschrift „4875“ zu Tage, der un Lesrichtung gedreht und wieder an der ursprünglichen Stelle eingesetzt wurde.

Porzellan Figur Reiterin vor Pferd Bodenfund 1. Juni 2022

Bei Bodenarbeiten vor der Rückwand der Stallscheune / Tischlerei tauchte plötzlich eine ca. 10 cm große Porzellanfigur im Boden auf. Leider wurde sie mit dem Spaten beschädigt aber als Zeitzeuge und Puzzleteil in der Historie des Hofes fügt sie sich sehr schön ein.

Ich habe die beiden gefundenen Teile zunächst beiseite gestellt und weiter gearbeitet. Nach ca. 15 Minuten kam ich dann auf die Idee, nach weiteren Bruchstücken zu suchen. In mühevoller Arbeit habe ich noch einige kleinere Teile der Figur finden können und nebenbei 2 Eimer voll Glasscherben geborgen und entsorgt.

Die Figur wurde vermutlich in den 1960er Jahren an dieser Stelle zusammen mit anderen Abfällen entsorgt. Die patinierten Bruchstellen zeigen, dass einige Beschädigungen schon älter sind. Vermutlich wurde die Figur deshalb entsorgt.

Das Motiv ist sehr schön und nicht so kitschig gestaltet, wie viele andere Darstellungen, die man im WWW findet. Ich vermute, dass das Teil aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg stammt. Eine Herstellerangabe konnte ich leider nicht finden. Bei der „6172“ handelt es sich vermutlich um die Formnummer.

Wer zu dieser Figur etwas sagen kann -> sehr gern!

Einige Tage später habe ich die Scherben sortiert und mit Sekundenkleber wieder fixiert.

Rekonstruktion Mauerwerk unterhalb des Fensters 22. Mai 2022

Das Mauerwerk unterhalb der Fensteröffnung erwies sich als vollkommen lose und wurde komplett abgetragen. Dadurch war es möglich, den über Jahrzehnte eingewachsenen Strauch aus der Rollschicht zu entfernen. Die früheren Eigentümer hatten bereits versucht, durch Einstecken von Glasscherben, den Strauch zu zerstören. Der Stamm hatte im Mauerwerk die Form eines Ziegelsteins angenommen und war rundherum mit Glasscherben gespickt. Der Wuchs ließ sich dadurch aber nicht aufhalten.

Die Untersuchung ergab folgenden Aufbau: Gründung aus Feldsteinen, darüber eine Lage Steine flach und eine Rollschicht. Marode Steine wurden entfernt und durch bessere ersetzt.
Die Gründung wurde mit satter Kalkmischung gestärkt. Im Anschluß konnte die Rollschicht aufgesetzt werden und erste Steine zur Stabilierung der Ränder aufgesetzt werden. Da Regen angesagt war, musste die Baustelle am Samstagabend zum Feierabend wetterfest gemacht werden.

Das letzte Bild zeigt das fertige Mauerwerk. Im nächsten Schritt wird die Fensterbank aufgesetzt.

Beginn Instandsetzung Fensteröffnung 10. April 2022

Im Rahmen des Umbaus von der Stallscheune zur Tischlerei wurde das Gebäude um 1960 umgestaltet und  zusätzliche Fensteröffnungen für mehr Lichteinfall geschaffen. Die Öffnungsstellen am Mauerwerk wurden damals nicht weiter bearbeitet, so dass an diesen Stellen kein vernünftiger Abschluss vorhanden war. Witterungseinflüsse haben die Substanz hier besonders in Mitleidenschaft gezogen. Daher ist dringend eine Instzandsetzung erforderlich. Im Grunde werden die Arbeiten aus den 1960er Jahren damit nun endlich zu einem guten Abschluss gebracht.

Bild 1 zeigt den Zustand vor Beginn der Arbeiten. Auf Bild 2 sind die Fugen vorbereitet und die losen Steine entfernt. Bild 3 zeigt das erreichte Zwischenergebnis für diesen Samstag. Lose Steine wurden wieder eingesetzt bzw. 1 defekter ersetzt. Der Mauerwerksabschluss am Fenster nimmt Gestalt an. Die damals zugekleckerte Fuge ist ordentlich gespachtelt.

Für die Arbeiten wurde reiner Kalkmörtel verwendet. Diesen rühre ich nach Bedarf aus Sumpfkalk an, der seit letztem Herbst im Keller eingesumpft ist.

Lückenschluss am Mauerwerk 1. April 2022

An diesem Wochenende wurde die Winterpause beendet und die Arbeit am Mauerwerk wieder aufgenommen. Kalk sollte nicht bei zu niedrigen Temperaturen verarbeitet werden.

Die ersten drei Fotos zeigen den Start im Mai 2021. Wir haben damals an dieser Stelle begonnen und die unfachmännisch zugekleckerte Nische geöffnet. Auf Bild 4 ist der nun wieder geschlossene Verband zu sehen.

Start am Türbogen 3. Oktober 2021

Heute werden die ersten Fugen des Rundbogens über der Türöffnung erneuert. Da das Tageslicht aufgrund der Jahreszeit zunehmend knapper wird, geht es nun langsamer voran. Aber der Fortschritt ist ganz klar erkennbar.

Die auf den Fotos gezeigten Mauerwerkspartien waren vor der Instandsetzung im Grunde abbruchreif. Das letzte Bild zeigt das sehr deutlich.

Giebel abtragen 3. September 2021

Der beschädigte Giebel hat sich nochmals verändert. Bevor Personen zu Schaden kommen oder durch den Einsturz unkalkulierbare Schäden am Rest des Gebäudes eintreten, entschließe ich mich kurzerhad, den Rasenmäher beseite zu stellen und mit dem Abtragen der Wand zu beginnen.

In Schritt 1 müssen eine Sparrenbreite Dachsteine aufgenommen werden. Die Biberschwänze bleiben fast alle heil. Wenn man vorsichtig ist, kann man auf der Lattung noch laufen. Aber man muss dicht am Balken bleiben und einige Dachlatten zerbrechen auch. Leiter rauf, Leiter runter – am Folgetag habe ich trotz guter Kondition Muskelkater.

Das Mauerwerk trage ich nun langsam von oben ab. Die guten Steine gehen runter auf den Rasen, der Schutt kommt nach innen auf den Haufen.

Die ganze Aktion geht gut voran. Außer einer Ladung Putz im Auge gibt es keine Vorkommnisse. Das Auge muss ich aber auswaschen. Zum Glücl fällt der lästige Krümel irgendwann raus und das Auge macht keine Zicken.

Am Abend ist der Giebel soweit zurückgebaut, dass erstmal keine Gefahr mehr droht. Der Schutt ist weg geschafft.

 

Mauersteine zurück geholt 23. August 2021

Noch bevor meine damalige Ehefrau und ich 2009 den heutigen Museumshof gekauft hatten, haben wir Mauersteine vom damals schon eingefallenen Teil der Stallscheune geholt und für unseren Garten nebenan dekorativ verwendet.

Nun hat meine Ex-Frau für den Garten neue Pläne und benötigt die Mauersteine nicht mehr. Ich erhalte sie zurück und habe sie wieder auf den Hof geholt und erstmal trocken aufgestapelt.

Diese Steine stammen wie die übrigen des Gebäudes aus der ehemalige Münchehofer Ziegelei. Damit haben alle das gleiche Format.

Vermutlich werden sie zukünftig zum Pflastern des Fussbodens zum Einsatz kommen. Die übrigen Fotos zeigen den aktuellen Stand nach den letzten Arbeiten am Sonntag.

Es ist schon faszinierend wie eine totgesagte Ruine langsam wieder aufersteht.

Türöffnung wieder frei gemacht 21. August 2021

Heute haben die Kinder die mehr oder weniger fachgerecht zugemauerte Türöffnung der Stallscheune wieder freigemacht. Vermutlich wurde diese in den 1960er Jahren unten zugemauert, um aus der Tür ein Fenster zu machen.

Ich verarbeite noch den angerührten Kalk des Vortages und dann wird noch aufgeräumt. Perspektivisch brauchen wir noch Helme für alle.

Start Sanierung der Tischlerei/ Stallscheue 19. August 2021

Das massiv errichtete Ziegelgebäude, in dem die Tischlerei seit den 1960er Jahren bis zur Wende 1990 betrieben wurde, befindet sich Stand 2021 in eher schlechtem Zustand:

  • Ein Giebel neigt sich
  • Das Dach ist teilweise undicht
  • Da ein baufälliger Anbau abgerissen wurde, ist an dieser Stelle nun ein großes Loch im Mauerwerk. Regenwasser hat an dieser Stelle den dünnen Kalk zwischen den Steinen ausgespühlt.

In den vergangenen Jahren war nicht klar, wie es mit diesem Gebäude weitergeht. Durch Trennung und Krankheit stand auch hier alles vor der totalen Aufgabe. Inzwischen ist die Situation viel besser als sie jemals war. Im Mai 2021 habe ich begonnen, dass Mauerwerk instandzusetzen. Ich habe erstmal getestet, ob ich das überhaupt kann. Ergebnis: Es dauert alles seine Zeit aber es wird!

Die ersten Versuche im Mai 2021

 

August 2021: Der Pfeiler wird langsam fertig

Der marode Giebel

 

Inzwischen habe ich schon einen groben Plan, wie es weitergeht:

  • Rückwand stabilsisieren (bereits begonnen)
  • Fundamentgründung nachrüsten (so gut wie möglich)
  • In 2022 das Dach (teilweise) abdecken und den maroden Giebel abtragen. Verschlissene Holzkonstruktion an den Giebelseiten erneuern und wo nötig ausbessern.
  • Der Giebel wird komplett als Holzkonstruktion neu errichtet.
  • Straßenseitige Wand ertüchtigen
  • Dacheindeckung erneuern
  • Erhaltenen Giebel neu verfugen und instandsetzen.
  • Elektrik und Wasserinstallation im Fußboden verlegen
  • Fußboden erneuern.

Wie immer gibt es jede Menge Gegenwind und Demotivation. Die einen sagen, dass es nichts werden kann und am Ende sowieso alles abgerissen wird. Die anderen halten mich für dumm, weil die Hälfte des Hofes meiner Ex-Frau gehört. Das wird mich aber nicht aufhalten.