Am ersten Samstag im neuen Jahr 2023 bin ich abends mit einer Freundin und Bekannten zur „schönen Party“ von RadioEins im Frannz Club in Berlin verabredet. Bei Sonnenschein und milden Temperaturen fahre ich gegen Mittag mit der Bahn schonmal in die Stadt.
Erstes Ziel ist das Reichstagsgebäude bzw. der Bundestag. Ich finde einen schönen Platz für einen Sketch. Kommentar des Tages einer älteren Dame:
„Ein Linkshänder und trotzdem so ein schönes Bild.“
Das war bestimmt eine pensionierte Lehrerin vom alten Schlag. Ich bin gegen 15:30 Uhr fertig und laufe zum Brandenburger Tor. Jetzt wird die Zeit knapp bis es dunkel ist. Ziel ist also, eine wirklich schnelle Skizze zu machen. Ich zeichne ganz schnell mit Bleistift vor und dann geht es mit den Pens los. Nach 30 Minuten ist das Bild fertig. Etwas dunkel geworden aber insgesamt auf jeden Fall getroffen.
Vor dem Brandenburger Tor stehen so viele Menschen, dass es im unteren Bereich komplett verdeckt ist.
Die Mauer muss weg! Oben steht die Quadriga, die Napoleon vor über 200 Jahren nach Paris entführt hat und die Friedrich Wilhelm III wieder nach Berlin holte. Die beiden Weltkriege hat das Tor überstanden. Am 17. Juni 1953 wurde hier demonstriert und Panzer fuhren auf.
Der Pariser Platz ist heute ebenfalls gut gefüllt. Viele Touristen und ein Party Bike, auf das 8 Leute passen. Eine auffällig gekleidete und extrem schlanke Dame mit 20cm hohen Absätzen macht Schaulaufen und lässt sich filmen. Sie redet dabei laut aber ich verstehe dennoch nicht, was sie sagt. Die Leute scheint das sehr zu interessieren. Eine Menschenmenge steht drum herum.
Aktivisten mit Anonymous Maske stehen still auf dem Platz und haben Bildschirme vor der Brust. Darauf laufen Filmsequenzen aus Massentierhaltung. Die Leute schauen im Vorbeigehen auf die Bildschrime, aber ob sie wirklich etwas mitnehmen ist fraglich.
Die große Stadt eben. Während ich hier zeichne, führen meine 4 Hühner ein glückliches Tierleben zu Hause. Fleisch habe ich in 2023 noch nicht gegessen. Die Lösung kann nur ein bewussterer Umgang mit tierischen Produkten und eine Reduzierung der Menge sein.
Inzwischen wird es dunkel. Ich schlendere weiter zum Bahnhof Friedrichstraße und beginne dort noch eine Zeichnung, die ich aber aufgrund der Zeit nicht fertig bekomme. Weiter geht es mit S- und U-Bahn zur Eberswalder Straße. Die Party geht lange, es wird getanzt. War schön aber sehr voll. Gegen 4:30 Uhr gehen wir und fahren wieder raus aufs Land. In der Schönhauser Allee sind die Imbisslokale voll. Das Partyvolk sitzt draußen als wäre es Sommer. Es geht auf 5 Uhr morgens zu. Diese Stadt schläft nie. Um 6 Uhr bin ich im Bette.
Da ich mich alkoholisch zurück gehalten habe, wird der Sonntag trotzdem ein toller Tag und ich mache zu Hause auf dem Hof noch ein paar Sachen und bereite meine Honda Transalp zum Reifenwechsel vor.