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Kleiner Zwischenbericht Bauarbeiten

Im September und August 2022 ging es gut voran. Ich nutze das Herbstwetter aber es bleibt daher nur wenig Raum, um auf der Website kontinuierlich zu dokumentieren. Daher nur ein kurzer Zwischenbericht:

  • Nach Abtragen des Giebels wurde ein Fundamentgraben ausgehoben. Die hintere Ecke des Gebäudes wurde dabei soweit möglich zurück gebaut und ebenfalls untergraben.
  • Ich habe 2qm fertigen Beton per LKW bringen und abkippen lassen. Diesen habe ich dann per Schubkarre transportiert und im Fundament verbaut. Die Menge hat ziemlich genau gereicht.
  • Leider habe ich beim Einschalen einen Fehler gemacht, so dass das Fundament nicht ganz parallel zur Wand ist. Ist nicht schlimm, wäre aber vermiedbar gewesen.
  • Die beiden Ecken wurde wieder mit Mauerwerk stabilisiert, danach wurde die Rollschicht gesetzt.
  • Nach guter Überlegung entscheide ich mich dazu, die ursprüngliche Stalltür Öffnung im neuen Verband an alter Stelle anzudeuten, jedoch mit einem halben Stein zu schließen, so dass von innen eine glatte Wand entsteht aber von außen eine Türnische entsteht. Die alten Torhaken werden wieder verbaut. Oben wird ein Rundbogen gesetzt. Die Optik wird dadurch aufgewertet und interpretiert den Ur-Zustand des Gedäudes.

Hier einige Bilder:

Abtragen Giebel Nordseite

Ich habe erst überlegt, ob es sinnvoll ist, mit dem Giebel noch im Jahr 2022 zu starten. Der Sommer geht dem Ende entegegen, die Tage werden kürzer und man schafft neben der Arbeit weniger. Nach etwas Zuspruch aus dem Freundeskreis habe ich Ende August doch mit dem Abtragen begonnen.

Zuerst wurden 2 Stützen eingebaut, die die vorletzten Dachsparren abfangen. Da der Giebel ohnehin nichts mehr halten konnte, ist das Gebäude schon jetzt stabiler als zuvor. Nach Durchtrennen der Dachlatten wurde der Rest des maroden Dachstuhls am Giebel demontiert. Danach konnte das Mauerwerk Stück für Stück abgetragen werden. Die Steine habe ich gleich abgeputzt und nach Bindern und Läufern sortiert. Dies ist erforderlich, damit später die patinierten Sichtseiten der Steine nach Möglichkeit wieder nach aussen kommen und sich ein hamonischeres Bild ergibt. Man wird dennoch sehen, dass das Mauerwerk erneuert wurde. Leider gibt es für diesen Giebel keine andere Möglichkeit, da sich die Wand aufgrund früherer Umbauten schon stark geneigt hat.

Da der neue Giebel einen richtigen Fundamentstreifen erhalten soll, wird auch die alte Feldsteingründung entfernt.

Nach anfänglichen Überlegungen, Beton liefern zu lassen bzw. an einer Zapfstelle abzuholen, entscheide ich mich doch für das Selbstmischen. Eine Lieferung ist teuer und mir fehlt ein Fahrzeug, um 1,5 bis 2qm Beton abzuholen. Dies entspricht einen Gewicht von ca. 4 Tonnen.

Diese Woche werden noch Vorbereitungen getroffen, Kies geliefert und am kommenden Wochenende wird das Fundament gebaut.

Setzen von Eckpfeiler

Als ich den Hof 2009 übernommen habe, befand sich an der Rückseite der Stallscheune noch ein ca. 3×3 Meter großer Anbau, der jedoch schon eingefallen war. Wir haben diesen Teil abgetragen und seitdem hatte westliche Giebel keinen sauberen Abschluß mehr.

Im Rahmen der Sanierung wird der Anbau nicht wiederhergestellt, da der Aufwand dafür unverhältnismäßig wäre. Der Giebel wird durch einen Eckverband abgeschlossen und ca. 60cm um die Ecke gezogen. Für diesen neuen Pfeiler wurde ein Fundament gebaut.

Bei den Arbeiten kam ein Zählstein mit der Aufschrift „4875“ zu Tage, der un Lesrichtung gedreht und wieder an der ursprünglichen Stelle eingesetzt wurde.

Porzellan Figur Reiterin vor Pferd Bodenfund

Bei Bodenarbeiten vor der Rückwand der Stallscheune / Tischlerei tauchte plötzlich eine ca. 10 cm große Porzellanfigur im Boden auf. Leider wurde sie mit dem Spaten beschädigt aber als Zeitzeuge und Puzzleteil in der Historie des Hofes fügt sie sich sehr schön ein.

Ich habe die beiden gefundenen Teile zunächst beiseite gestellt und weiter gearbeitet. Nach ca. 15 Minuten kam ich dann auf die Idee, nach weiteren Bruchstücken zu suchen. In mühevoller Arbeit habe ich noch einige kleinere Teile der Figur finden können und nebenbei 2 Eimer voll Glasscherben geborgen und entsorgt.

Die Figur wurde vermutlich in den 1960er Jahren an dieser Stelle zusammen mit anderen Abfällen entsorgt. Die patinierten Bruchstellen zeigen, dass einige Beschädigungen schon älter sind. Vermutlich wurde die Figur deshalb entsorgt.

Das Motiv ist sehr schön und nicht so kitschig gestaltet, wie viele andere Darstellungen, die man im WWW findet. Ich vermute, dass das Teil aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg stammt. Eine Herstellerangabe konnte ich leider nicht finden. Bei der „6172“ handelt es sich vermutlich um die Formnummer.

Wer zu dieser Figur etwas sagen kann -> sehr gern!

Einige Tage später habe ich die Scherben sortiert und mit Sekundenkleber wieder fixiert.

Rekonstruktion Mauerwerk unterhalb des Fensters

Das Mauerwerk unterhalb der Fensteröffnung erwies sich als vollkommen lose und wurde komplett abgetragen. Dadurch war es möglich, den über Jahrzehnte eingewachsenen Strauch aus der Rollschicht zu entfernen. Die früheren Eigentümer hatten bereits versucht, durch Einstecken von Glasscherben, den Strauch zu zerstören. Der Stamm hatte im Mauerwerk die Form eines Ziegelsteins angenommen und war rundherum mit Glasscherben gespickt. Der Wuchs ließ sich dadurch aber nicht aufhalten.

Die Untersuchung ergab folgenden Aufbau: Gründung aus Feldsteinen, darüber eine Lage Steine flach und eine Rollschicht. Marode Steine wurden entfernt und durch bessere ersetzt.
Die Gründung wurde mit satter Kalkmischung gestärkt. Im Anschluß konnte die Rollschicht aufgesetzt werden und erste Steine zur Stabilierung der Ränder aufgesetzt werden. Da Regen angesagt war, musste die Baustelle am Samstagabend zum Feierabend wetterfest gemacht werden.

Das letzte Bild zeigt das fertige Mauerwerk. Im nächsten Schritt wird die Fensterbank aufgesetzt.

Beginn Instandsetzung Fensteröffnung

Im Rahmen des Umbaus von der Stallscheune zur Tischlerei wurde das Gebäude um 1960 umgestaltet und  zusätzliche Fensteröffnungen für mehr Lichteinfall geschaffen. Die Öffnungsstellen am Mauerwerk wurden damals nicht weiter bearbeitet, so dass an diesen Stellen kein vernünftiger Abschluss vorhanden war. Witterungseinflüsse haben die Substanz hier besonders in Mitleidenschaft gezogen. Daher ist dringend eine Instzandsetzung erforderlich. Im Grunde werden die Arbeiten aus den 1960er Jahren damit nun endlich zu einem guten Abschluss gebracht.

Bild 1 zeigt den Zustand vor Beginn der Arbeiten. Auf Bild 2 sind die Fugen vorbereitet und die losen Steine entfernt. Bild 3 zeigt das erreichte Zwischenergebnis für diesen Samstag. Lose Steine wurden wieder eingesetzt bzw. 1 defekter ersetzt. Der Mauerwerksabschluss am Fenster nimmt Gestalt an. Die damals zugekleckerte Fuge ist ordentlich gespachtelt.

Für die Arbeiten wurde reiner Kalkmörtel verwendet. Diesen rühre ich nach Bedarf aus Sumpfkalk an, der seit letztem Herbst im Keller eingesumpft ist.

Start am Türbogen

Heute werden die ersten Fugen des Rundbogens über der Türöffnung erneuert. Da das Tageslicht aufgrund der Jahreszeit zunehmend knapper wird, geht es nun langsamer voran. Aber der Fortschritt ist ganz klar erkennbar.

Die auf den Fotos gezeigten Mauerwerkspartien waren vor der Instandsetzung im Grunde abbruchreif. Das letzte Bild zeigt das sehr deutlich.