Lokfriedhof Falkenberg

40 alte Dampfloks unter freiem Himmel

Ich habe mir gerade das Buch „Lost Places“ von Thomas Sadewasser gekauft und suche im MZ-Forum nach Mitfahrern für eine interessante Tour. Dank des Hinweises eines Forumsmitglieds sollte diese erste Lost-Place-Tour jedoch zu einem Ziel führen, das nicht in diesem Buch enthalten ist.

In Falkenberg/ Elster hat ein Eisenbahnsammler ein Bahngelände gekauft und stellt dort Teile seiner Sammlung ab. Über den Eisenbahnverein Falkenberg kann ich einen Besichtigungstermin für den 29. März 2008 vereinbaren. An diesem Tag rollt auch der Traditionszug aus Berlin nach Falkenberg und stoppt dort zur Wasseraufnahme und zur Besichtigung des Eisenbahnstandorts.
Überhaupt ist Falkenberg seit ca. 100 Jahren ein bedeutendes Eisenbahnkreuz. In den Hochzeiten haben ca. die Hälfte der 3.000 Einwohner bei der Deutschen Reichsbahn gearbeitet.

Hinfahrt

Die Abfahrt in Münchehofe ist für 10:00 Uhr angesetzt. Die Mitfahrer aus Berlin und Straussberg wollen um 9:30 Uhr bei mir sein. Das Wetter sieht zunächst super aus, schlägt aber plötzlich um. Um 9:45 Uhr trifft Lorchen aus Straussberg allein mit seinem ES-Gespann ein. Zwei Berliner haben abgesagt, 2-Takt-Pit wurde aufgehalten und kommt eine halbe später durchgeweicht mit seiner ETS an. Nach einer kurzen Werkstattinspektion geht es mit ca. einer Stunde Verspätung Richtung Falkenberg. Meine Frau bleibt wetterbedingt daheim.

Auf der Fahrt nach Falkenberg haben wir meistens Gegenwind. Wenn der Wind mal von der Seite kommt, schaukelt es teilweise ordentlich. Ein bissl Regen gibts auch, einen starken Schauer mit Hagel verbringen wir aber zufällig an der Tankstelle in Schlieben. Kurze Zeit später erreichen wir Falkenberg. Die anderen warten schon.
Leider komme ich nicht dazu, mir noch das Eisenbahnmuseum anzusehen, da wir um 13:00 Uhr auf dem Abstellgelände am oberen Güterbahnhof erwartet werden.


Abstellplatz

Wir werden erwartet und man schliesst uns das Tor auf. Der Verantwortliche weist uns nochmal darauf hin, dass man sich vorsehen muss, um sich nicht die Greten zu brechen. Zuerst schauen wir uns den Lokschuppen von innen an. Dort stehen einige Diesel- und Dampfloks. Teilweise wird an den Loks gearbeitet, um diese wieder in Schuss zu bringen.
Vor dem Lokschuppen befindet sich natürlich eine Drehscheibe.

Einige hundert Meter weiter stehen sie dann: An die 40 Dampfloks – die meisten sind 52er oder 50er. Viele wurden schon vor Jahrzehnten zu Dampfspendern umgebaut. Man erkennt dies daran, dass Zylinder und Pleule fehlen. Die Loks wurden dann zum Heizen von Gebäuden oder ähnlichem verwendet.
Auch wenn der Bekohlungsturm nicht mehr den besten Eindruck macht, klettere ich die Leiter ein Stück hoch, um die Loks von oben zu sehen.

Wir lassen uns beim Rundgang Zeit und sehen viel Stahl, Rost und den Geist vergangener Tage. Gegen 15:30 Uhr stellen sich die Teilnehmer zum abschließenden Gruppenfoto auf.

Kleine Stärkung

Einige müssen leider schon wieder los, ich habe noch Zeit und fahre mit zurück zum Eisenbahnmuseum. Der Traditionszug ist leider schon weg, Bratwürste und Gulaschkanone auch.
Da der Magen knurrt fragen wir, wo man was Essen kann. Man empfiehlt uns den „Kronprinzen“ in der Nähe des Bahnhofs. Ein nettes Lokal und im Inneren ist wie zu erwarten war klar das Thema „Eisenbahn“ zu sehen.

Nach der Stärkung treten alle die Rückfahrt in die verschiedenen Himmelsrichtungen an.

Rückfahrt & Fazit

Der Wind ist weg, die Fahrt geht schnell. In Schlieben fährt mir noch ein Radfahrer genau vor die Räder, ich kann aber noch bremsen und es passiert zum Glück nichts.
Bis Golssen fahre ich noch mit Lorchen, dann biege ich ab Richtung Brand.

Ein toller Tag. Das Wetter hätte besser aber auch schlechter sein können – das ging schon.
Besonders gut gefallen hat mir, dass eine offzielle Besichtigung des Geländes ohne Weiteres möglich war.

Wer sich die Loks ansehen möchte, findet hier den Kontakt zum Besitzer des Geländes:
Dampflokmuseum Hermeskeil

Ausserdem gibt es in Falkenberg noch den Eisenbahnverein mit einem eigenen Museum:
Förderverein „Brandenburgisches Eisenbahn-Museum Falkenberg“

Anfang September 2008 beteiligt sich der Verein am großen Fest zum 160-jährigen Jubiläum der Strecke Jüterbog-Riesa. Es werden 4 Dampfzüge erwartet. Eisenbahn-Fans sollten sich diesen Termin vormerken.

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