Ich krame vormittags den Anhänger aus der Scheune, baue den Fahrradträger vom Opel ab und dann wird der Hänger angekuppelt. Den dafür nötigen E-Adapter habe ich auch gefunden.
Der TÜV des Anhängers ist vor 2 Montaten abgelaufen und meine Frau meinte noch, dass es dafür jetzt wohl einen Punkt gibt.
Aber gut – wofür hat man das Konto in Flensburg. Ich habe und hatte noch keinen Punkt und kann darauf jetzt keine Rücksicht nehmen.
Alle Räder bekommen Luft. Mein Sohn kommt mit. Dann hat die Mama nicht beide Kinder an der Backe und es gibt ja unterwegs auch immer was zu sehen. Wir müssen in Richtung Dessau, ca. 180km eine Tour.
Gegen 12:00 Uhr rufe ich nochmal beim Verkäufer an und dann heisst es „Go!“. Meine Frau hat mir ihre Kreditkarte, die PIN und 35 Euro in bar geborgt – verkehrte Welt 😉 Die Sparschweine der Kinder geben nochmal 165 Euro her.
Am Spardosen Automaten in Märkisch Buchholz kriege ich mit der geborgten Kreditkarte 500 Euro.
Was jetzt noch fehlt bekomme ich beim Automaten meiner Bank in KWh.
Gegen 13:00 Uhr ist die Automaten-Tour beendet und wir sind mit voller Brieftasche auf der Bahn.
Ein Bekannter hat mir mal gesagt: „Dann muss man sofort entscheiden und alle Hebel in Bewegung setzen.“ Das kann man so stehen lassen.
Am Dreieck Nuthetal ist Stau, ich will mich zur A9 durchschlagen aber verfahre mich in Richtung Berlin-Zentrum. Kenne mich ja auch nicht wirklich aus und habe kein Navi und auch keine Karte. Also wieder zurück und anstellen. Das Nadelöhr ist doch überraschend schnell passiert und dann geht es auf der A9 weiter.
In Dessau laufen die Strassen irgendwie anders als auf meinem Google Maps Ausdruck. Aber egal, ich kann tatsächlich Schilder lesen und finde den Weg.
Der Verkäufer wartet schon, die ES 300 steht vor der Garage. In echt ist sie noch schöner als auf den Bildern. Der Weg hat sich 100% gelohnt.
Der Verkäufer meint, dass der Motor sich im Moment nicht mehr durchtreten lässt, dies aber vor einiger Zeit noch ging und beim Ziehen der Kupplung irgendwas ausgehakt ist.
Ich antworte, dass ich deswegen nicht wieder leer nach Hause fahren werde und das auf jeden Fall ein lösbares Problem sein wird.
Wir machen den Kaufvertag, zählen das Geld durch und verladen die MZ auf dem Transportanhänger.
Dann geht es zurück. Die A9 in Richtung Berlin ist hier anders ausgeschildert und ich folge dem ausgewiesenen Weg. Und na klar: Baustelle und Umleitung.
Irgendwann ist es gschafft und wir sind wieder auf der A9. Wir haben 2 Abfahrten übersprungen und der versprochene Stopp bei der goldenen Möve in Dessau Ost muss entfallen.
In Brück leuchtet die nächste Möve am Rande der Autobahn und wir kehren dort ein. Mein Sohn war vielleicht drei oder vier Mal bei McDonalds. Das kann man mal machen. Er bekommt Chicken Nuggets und ich esse einen Burger.
Die Rechnung haben wir schnell wieder raus, da ich bei diesem Stopp bemerke, dass die Hupe nur noch an einem Kabel unter dem Tank hängt. Werkzeug habe ich dabei – also abschrauben und ins Auto damit. Schwein gehabt.
Es geht zurück auf die Bahn. In Halbe fahren wir ab und holen an der Tanke noch eine Packung Raffaelo. Zinsen für meine Kreditgeber 😉
Die letzten 15 Kilometer sind dann schnell geschafft und zu Hause wird im Dunkeln abgeladen. Die Maschine ist ohne Schäden oder Spuren der Gurte angekommen.
Die folgenden Bilder zeigen die 300er auf dem Garagenhof des Vorbesitzers. Einige Bilder zeigen das ungereinigte Fahrzeug. Andere zeigen die Maschine nach einem Kärcher Einsatz: