Museumshof No 31

Wer sind DIE HOFWERKER?

Als das wesentlichste Bauteil einer Kontaktzündung für Verbrennungsmotoren stand unterbrecher.de über 20 Jahre für Zweirad-Oldtimer, MZ und Patina.
Inzwischen ist es viel mehr geworden: Restaurierung der Bausubstanz, Hofgarten, Hühner, Heimatgeschichte, Handwerk, Malen und Zeichnen – eben alles was DIE HOFWERKER so treiben.

Und wir sind jetzt zu Viert: Peter, Martin, Anne, und Katrin sind DIE HOFWERKER

Spargelbeet

Ein Freund hat gute Erfahrungen mit dem Spargelanbau gemacht. Von ihm habe ich die Idee dazu und habe die Anlage des Beetes aber immer wieder ins nächste Jahr verschoben. Ende Mai 2023 habe ich dann relativ spontan angefangen.

Da am geplanten Standort sehr viel Müll im Boden lag, musste erstmal eine ca. 4qm große Grube ausgeschachtet werden. Den Boden habe ich gesiebt und auch ordentlich Kompost und etwas Kalk eingearbeitet.

Die einjährigen Spargelpflanzen (Raffaelo) sind gut angewachsen und haben schnell ihre Triebe nach oben geschickt.

Und auch der Aushub des Beetes hatte einiges zu bieten:

  • Blechschild Feuersozietät – vermutlich vor Jahrzehnten vom Wohnhaus abgebaut und vergraben
  • Silbermünze 50 Pfennig von 1876
  • Zinnsoldat Kaiserzeit Reiter auf Pferd
  • Tasse „Alter brumme nicht“, Kaputt aber komplett, vermutlich um 1900
  • Diverse Spiel Murmeln
  • Sargschraube Zinkguss mit Griff in Form eines Kreuzes
  • Taschenuhr
  • u.v.m.

Demontage Zylinder Doppelport Motor

Mein Sohn liegt krank im Bett und wir können nicht wirklich etwas unternehmen. Er braucht Ruhe. Ich widme mich in der Zwischenzeit dem festsitzenden Zylinder des vor einer Woche abgeholten Doppelport Motors. Ich hatte bereits Kriechöl reingesprüht und unter der Woche auch schonmal geklopft und gedrückt. War aber alles bombenfest. Zündnocken und Rotor habe ich demontiert.

Heute habe ich mehr Zeit. Mit dem Drehmel fräse ich erstmal die Schlitze der beiden nicht lösbaren Schrauben des rechtsseitigen Dichtringträgers an der Kurbelwelle nach. Danach bekomme ich diese mit einem großen Schraubendreher lose. Erstes Problem schonmal gelöst.

Das darunter liegende Kurbelwellenlager ist stark korrodiert. Vermutlich sieht es im Kurbelraum und zwiwschen Laufbuchse und Kolben auch so aus. Ich nehme das Lager soweit es geht auseinander und es kommt ordentlich Kriechöl ins Kurbelgehäuse. Natürlich kann man schlecht sehen, ob es wirklich dorthinkommt wo es gebraucht wird.

Ich versuche nochmal, den Zylinder zu lösen. Tatsächlich kommt er scheinbar ein Stück aber das ergibt sich nur durch das zerstörte Kurbelwellenlager. Weder Kolben im Zylinder noch das untere Pleuellager bewegen sich auch nur einen Zehntel.
Ich kenne dieses Spiel schon. Was so fest sitzt löst sich erfahrungsgemäß auch nicht zumal man schlecht am Zylinder ansetzen kann.
Da ich nicht der erste bin, der den Zylinder demontieren will, hat der Kolbenboden schon deutlich Schlagspuren, d.h. der Kolben ist hin. Ich entscheide also, den Kolben zu opfern und keine weiteren Schäden an den Kühlrippen durch Schlagen und Drücken zu riskieren. Drei Kühlrippen waren ja schon beim Kauf beschädigt.

Mit Hammer und dirversen Schlagdornen stemme ich den Kolbenboden weg und durch Ein- und Auslass kann ebenfalls Material entfernen. Irgendwann hat sich der Kolben dann millimeterweise nach unten bewegt. Wirklich voran ging es aber erst, als dieser auf der Einlassseite komplett zerstört war und damit die Spannung raus war. Im Ergebnis ist der Zylinder demontiert und es ist alles heile geblieben – bis auf den Kolben natürlich.

Winter Aquarell Allee und Siedlungshäuser Münchehofe

Als es im Dezemeber 2022 draußen kalt wurde und ich mit Erkältung zu Hause saß, habe ich mich an einem Wintermotiv als Aquarell versucht. Als Motiv habe ich mir den Blick auf den Ortseingang Münchehofe aus Richtung Märkisch Buchholz ausgesucht. Rechts im Bild die Allee, links die verschneite Wiese und dahinter die typischen Neusiedler Häuser, die nach dem 2. Weltkrieg errichtet wurden.

Ich beginne mit einer Skizze aus dem Kopf auf dünnem Schmierpapier, die ich auch mit Aquarelfarben ausmale. Folgende Dinge gefallen mir nicht:

  • Straße zu dominant
  • Darstellung der Straße zu unruhig
  • Häuser sehen zu gleich aus
  • Bäume rechts im Bild lenken vom Bildmittelpunkt ab
  • Kontrast zwischen Dächern (weiss) und Himmel (gelb) ist nicht ausreichend. Blaue Ränder zur Unterstützung gefallen mir nicht.

Ich schlafe eine Nacht darüber und ziehe am nächsten Tag mit der Kamera los, um mir das Motiv genau anzuschauen und zu fotografieren. Wieder zu Hause entscheide ich mich für eine geänderte Zeichenperspektive, so dass die Straße wesentlich weniger Patz einnimmt.

Ich fertige eine Bleistift Skizze auf 300g/qm Aquarellpapier A5 an und überlege bevor es weitergeht, wo ich weiße Flächen stehen lassen möchte. Es ensteht die Idee, die Mittelstreifen, Randlinien der Straße und die Leitpfosten weiß zu lassen. Die beiden Straßepfosten werden zudem vor Baumstämmen geplant, sodass ein besonders starker Kontrast entsteht. Die schneebedeckten Dächer und die Wiese bleiben natürlich auch weiss.

Die Höhenkontur des Weinbergs (blau) hebe ich an, so dass ein guter Kontrast zu den Hausdächern entsteht. Danach kann es losgehen. Das Bild entsteht Schritt für Schritt.
Das letzte Laub der Bäume deute ich mit Farbspritzern an. Wichtig ist, dass tendenziell mehr Farbe im „Tunnel“ über der Straße landet, da die Kronen dort am dichtesten sind.

Insgesamt bin ich mit diesem Bild zufrieden und es ist das beste Aquarell, was mir bisher gelungen ist. Die Leitpfosten links und rechts der Straße kommen super zur Geltung und das im Prinzip nur durch das Freilassen der weissen Teile.

Neisser Konfekt – der vergessene Lebkuchen

Bei einem Arbeitseinsatz am Pfarrhaus unserer Gemeinde habe ich im Jahr 2018 eine Reihe von Gegenständen aus dem Besitz des ehemaligen Pfarrers Fritz Röhl geborgen. Die Sachen stammen aus der Zeit bis 1940.

Darunter waren Reste einer imposanten Verpackung aus Papier, die ich an einigen Abenden vom Dreck befreit und wieder soweit möglich zusammengeklebt habe. Heraus kam die auf den Fotos in der Galerie zu sehende Papiertüte mit einer Höhe von ca. 50cm.

Ich wollte natürlich wissen, was denn nun „Neisser Konfekt“ ist und habe dazu recherchiert. „Neisser Konfekt“ ist eine Lebkuchen Spezialtät, die ehemals in der Stadt Neisse (Oberschlesien, heute Polen) in langer Tradition hergestellt wurde. Das Gebiet um Neisse ist waldreich und seit jeher wurde dort das Zeidler- bzw. Imkerhandwerk betrieben. Das „Neisser Konfekt“ wird daher mit viel Honig hergestellt und die Lebkuchen haben eine Karamellnote.

Bis zum Ende des 2. Weltkriegs gab es in Neisse eine ganze Reihen von Pferrerküchlereien und die Lebkuchen wurden im gesamten deutschen Raum verkauft – so auch nach Münchehofe. Das „Neisser Konfekt“ war damals genauso bekannt wie die „Nürnberger Lebkuchen“ es heute noch sind. Da die Packung recht groß ist, kann es durchaus sein, dass der Pfarrer das Gebäck nicht nur zum persönlichen Verzehr sondern auch für Gemeindeveranstaltungen o.ä. beschafft hat.

Leider wurde Neisse wie viele andere Städte gegen Ende des Krieges bei schweren Luftangriffen stark zerstört. Die auf dem Foto erkennbare Häuserzeile mit dem Ladengeschäft „Franz Springer“ ist wie nahezu die gesamte Altstadt vernichtet worden.
Und auch die Neisser Lebkuchentradition ging mit der Vertreibung verloren und existiert nicht mehr.

In Deutschland haben inzwischen ein paar kleine Betriebe wieder „Neisser Konfekt“ im Programm. Ich hatte mir zu Weihnachten 2018 eine Packung bei einem niedersächsischen Bäcker bestellt.

Im Jahr 2022 habe ich nun selbst mit meinen Kindern Pfefferkuchen nach einem Rezept für „Neisser Konfekt“ hergestellt und in meinem altertümlichen Ofen draußen gebacken.
Die Pfefferkuchen sind gut gelungen und schmecken ausgezeichnet. Das Blech wird uns gut durch die Adventszeit bringen.

Diese alte Verpackung zeigt einmal mehr, wie sich Heimatgeschichte immer auch in das große Weltgeschehen einfügt und wie durch unscheinbare Papierreste vergessene Tradtition im Gedächtnis bleibt und erlebbar wird.

Siehe auch: Das Vertiko aus dem Pfarrhaus

Rekonstruktion Mauerwerk unterhalb des Fensters

Das Mauerwerk unterhalb der Fensteröffnung erwies sich als vollkommen lose und wurde komplett abgetragen. Dadurch war es möglich, den über Jahrzehnte eingewachsenen Strauch aus der Rollschicht zu entfernen. Die früheren Eigentümer hatten bereits versucht, durch Einstecken von Glasscherben, den Strauch zu zerstören. Der Stamm hatte im Mauerwerk die Form eines Ziegelsteins angenommen und war rundherum mit Glasscherben gespickt. Der Wuchs ließ sich dadurch aber nicht aufhalten.

Die Untersuchung ergab folgenden Aufbau: Gründung aus Feldsteinen, darüber eine Lage Steine flach und eine Rollschicht. Marode Steine wurden entfernt und durch bessere ersetzt.
Die Gründung wurde mit satter Kalkmischung gestärkt. Im Anschluß konnte die Rollschicht aufgesetzt werden und erste Steine zur Stabilierung der Ränder aufgesetzt werden. Da Regen angesagt war, musste die Baustelle am Samstagabend zum Feierabend wetterfest gemacht werden.

Das letzte Bild zeigt das fertige Mauerwerk. Im nächsten Schritt wird die Fensterbank aufgesetzt.

Beginn Instandsetzung Fensteröffnung

Im Rahmen des Umbaus von der Stallscheune zur Tischlerei wurde das Gebäude um 1960 umgestaltet und  zusätzliche Fensteröffnungen für mehr Lichteinfall geschaffen. Die Öffnungsstellen am Mauerwerk wurden damals nicht weiter bearbeitet, so dass an diesen Stellen kein vernünftiger Abschluss vorhanden war. Witterungseinflüsse haben die Substanz hier besonders in Mitleidenschaft gezogen. Daher ist dringend eine Instzandsetzung erforderlich. Im Grunde werden die Arbeiten aus den 1960er Jahren damit nun endlich zu einem guten Abschluss gebracht.

Bild 1 zeigt den Zustand vor Beginn der Arbeiten. Auf Bild 2 sind die Fugen vorbereitet und die losen Steine entfernt. Bild 3 zeigt das erreichte Zwischenergebnis für diesen Samstag. Lose Steine wurden wieder eingesetzt bzw. 1 defekter ersetzt. Der Mauerwerksabschluss am Fenster nimmt Gestalt an. Die damals zugekleckerte Fuge ist ordentlich gespachtelt.

Für die Arbeiten wurde reiner Kalkmörtel verwendet. Diesen rühre ich nach Bedarf aus Sumpfkalk an, der seit letztem Herbst im Keller eingesumpft ist.

Oazapft iss: Inbetriebnahme Brunnen nach 30 Jahren

Seit diesem Wochenende gibt es wieder Wasser auf dem Hof. Der alte Brunnen stand seit Anfang der 1990er Jahre still. Im Jahr 2018 hatte ich die Schwengelpumpe demontiert und den Brunnenkopf in ca. 1 Meter Tiefe freigelegt. Pumpe und Rückschlagventil waren durch Abnutzung und Korrosion verschlissen. Versuche, die Pumpe durch Fachbetriebe reparieren zulassen scheiterten am Unwillen der Firmen, sich der Sache anzunehmen.
Aufgrund der familären Situation ging es am Brunnen nicht mehr voran und ich habe diesen 2019 verschlossen und wieder zugeschüttet. Allerdings habe ich die Stelle mit einer eingegrabenen Stange markiert, so dass ich den  Brunnen im März 2022 problemlos wieder gefunden habe und freilegen konnte.

Mit neuem Schwung habe ich ein neues Rückschlagventil sowie die nötigen Kleinteile und eine Schwengelpumpe besorgt. Die Pumpe wurde vom Paketmann leider unsanft bei mir vor der Haustür abgekippt weswegem etwas vom Gusskörper abgebrochen ist. Nicht schön aber für die Funktion nicht wichtig. Obi hat mir den Kaufpreis erstattet und die Oumpe durfte ich behalten. Unten in der Brunnenstube habe ich einen doppelten Pumpenstock mit Absperrhähnen montiert. Damit kann später zusätzlich zur Handpumpe auch eine elektrische Hauswasserversorgung montiert werden.

Am Samstag, den 2.4.2022 haben wir erstmal alles auf das Brunnenrohr geschraubt und dann hieß es angiessen und pumpen. Es dauerte nicht lange und es kam Wasser aus den Tiefen des märkischen Sandes ans Tageslicht. Das Wasser war zunächst recht trüb aber es klarte zunehmend auf.

Wir werden es zunächst nicht als Trinkwasser nutzen. Sobald keine Trübungen mehr auftreten und der Brunnen sozusagen freigespült ist, werde ich eine Wasser-Analyse bei einem Labor vornehmen lassen. Dann kann man die Wassserqualität beurteilen.

Außerdem müssen 2 Brunnenringe beschafft und die Brunnenstube entsprechend stabilisiert und hergerichtet werden. Ich möchte auch versuchen, die alte MAW-Schwengelpumpe wieder funktionsfähig zu machen. Sie gehört a) zum Museumshof dazu und kann b) mehr Wasser fördern als die kleine Variante, die jetzt zum Testen montiert wurde.

Undichtigkeit am Dach beseitigt

In den letzten Tagen hat es stark geregnet und gestürmt. Die schlechteste Stelle an der Rückseite des Daches ist wieder undich geworden. Hier ist die Dachlattung stark verschlissen und abgerutscht. Ich hatte vor einigen Jahren schon einmal provisorisch geflickt was aber nun nicht mehr funktioniert hat.

Das Dach soll in diesem Jahr in Angriff genommen werden. Dennoch musste die Stelle nun erst einmal abgedichtet werden. Insgesamt war dies weniger aufwändig als gedacht. Ich habe einige Biberschwänze heraus genommen und den defekten Teil der Dachlatte entfernt. Danach habe ich den verbleibenden Rest so gut es ging wieder nach oben geschoben und am Sparren vernagelt. Zu guter letzt habe ich ein Stück neue Lattung eingesetzt und verbunden sowie die Ziegel wieder aufgedeckt. Bei einer Biberschwanz Deckung ist das von innen möglich.

Auf dem ersten Foto der Strecke sieht man die abgerutschte Reihe und den Spalt durch den das Wasser eindringen konnte.

Innenwände freigelegt und weitere Vorbereitungen

Um die Instandsetzung der Rückseite des Daches vorzubereiten, habe ich das Anfang der 1960er Jahre auf dem Dachboden errichtete Zimmer zurückgebaut. Der Raum bestand aus einer Holzkonstruktion mit verputzten HWL-Platten (besser bekannt als Sauerkohlplatten).
Das Konstrktionsholz war teilweise schon stark vom Holzwurm zerfressen und die HWL-Platten haben sicherlich gute 2 Tonnen Last auf die alte Lehmdecke gebracht. Ausbau und Entsorgung der Platten war an 2 Abenden erledigt.

Bei Abholung des Containers habe ich gleich einen neuen kommen lassen. In der alten Tischlerei hatte sich ein großer Haufen Bauschutt angesammelt, der nun endlich weg kommt. Auch diese geht zuügig und im Container ist noch etwas Platz. Ich entferne noch den letzten losen Innenputz im Wohnhaus, damit das Zeug gleich noch entsorgt werden kann.
In der ehemaligen Küche kommt unter dem Putz der alte Brandgiebel aus rohen Lehmziegeln und das anschließende Fachwerk aus der Urzeit des Hauses um 1825 zum Vorschein. Der freigelegte Stiehl hat gut 25cm Seitenlänge und stammt wie das meiste Holz am Haus aus Rückbau, d.h. es hatte 1825 mglw. schon um die 100 Jahre auf dem Buckel. Erkennbar ist dies an überflüssigen Zapföffnungen udn alten Holznägeln, die noch von der vorherigen Verwendung stammen.
Ich entscheide, den Innenputz mit der Flex mit einer sauberen Kante in ca. 1 Meter Höhe abschließen zu lassen. Darüber ist er fest und kann dran bleiben. Mein Plan ist, die freigelegten Flächen offen zu lassen.

An den straßenseitigen Fenstern habe ich das Backsteinmauerwerk vorbereitet, um die von innen gesetzte Kalksandstein-Wand auch unterhalb der Fenster stabil erneuern zu können. Hier war der Aufbau aus den 1950er Jahren inzwischen lose und wurde soweit nötig abgebaut.