Alle Beiträge von Peter Pinnau

Schlechte Überraschung

Ich gehe abends nochmal kurz in die Werkstatt und möchte an der Lichtmaschine nachschauen wann diese produziert wurde. Der Auspuff ist irgendwie im Weg. Ich entschließe mich, diesen beiseite zu nehmen und mir gleich mal das Krümmergewinde anzuschauen.

An der Verbindungsstelle zwischen Krümmer und Auspuff ist Wasser und etwas offenbar frischer Rost. Jetzt fällt mir ein, dass der Verkäufer am Sonntag was von Kärchern erzählt hat. OK also Auspuff abbauen, hochkant in die Ecke stellen und tocknen lassen. Danach einjauchen und gut.

Ich habe noch einen behelfsmäßigen Gewindeschneider aus einer ETZ-Krümmermutter und einer Stecknuss im Regal. Diesen setze ich am Auslass an und es gelingt nach ein paar Versuchen, das Werkzeug gerade einzuschrauben und das Gewinde dürfte wieder OK sein.

Das war es aber dann mit positiven Neuigkeiten. Bei der Demontage des LIMA-Deckels kommt ein großer Schwung Wasser heraus und die Lichtmaschine sieht im unteren Bereich schlecht aus. Das ist aber größtenteils frischer Rost mit Wasser, welches sich abwischen lässt. Das Wasser muss beim Kärchern rein gekommen sein.

Ich schaue nochmal in den Auslass und das obere Ende des Krümmers. Dort ist es trocken bzw. schmodderig wie üblich.

Ich bin jetzt aber alarmiert und schraube an der Kupplungsseite den Deckel der Einstellöffnung ab. 2 der 3 Schrauben sind bombenfest und ich bekomme die mit Klopfen gerade so heraus. Es kommt wieder Wasser und Rostschlamm – Scheisse!

Jetzt muss der Kupplungsdeckel auch runter. Die Schrauben kommen alle, der Splint geht raus, Schalthebel geht auch gut ab.

Als ich die untere Deckelschraube herausziehe kommt ein Wasserstrahl und es läuft ca. 1 Liter Wasser in die Auffangschale. Ich glaube es nicht. Es ist eigentlich zum Heulen aber ich stehe bloß da und mache ein Foto.

Nach Abhnahme des Kupplungsdeckels auch wieder Rostschlamm. Möglicherweise ist auch das Kurbelgehäuse betroffen und dann mit Sicherheit das untere Pleuellager Schrott. Den Motor schaffe ich aber heute nicht mehr.

Das muss aber jetzt zeitnah passieren. Der Motor muss raus und wird zerlegt. Eine Probe am Primärbetrieb zeigt, dass das Getriebe sich bewegt aber die Kurbelwelle kein Stück.

Das ist natürlich sehr ärgerlich vor Allem weil das einzig und allein durch das Abkärchern verursacht wurde. Es wäre also absolut vermeidbar gewesen. Im Endeffekt ist das aber alles lösbar und die bisher freigelegten Teile sollten keinen wirklichen Schaden davon getragen haben.

Wenn die 300er allerdings jetzt längere Zeit so stehen würde dann hätte es irgendwann eine ganz böse Überraschung gegeben. Das dumme an Wasser ist, dass es aufgrund der Oberflächenspannung nicht durch schmale Öffnungen herausläuft. Damit bleibt es ewig drin und man sieht es auch von aussen nicht.

Bestandsaufnahme ES 300

Heute muss ich mich widerwillig erstmal um das kümmern was ich lange aufgeschoben habe – meine Steuererklärungen für das Jahr 2014. Die Frist ist am Freitag abgelaufen und am Wochenende ist mir was dazwischen gekommen 😉

Als Freiberufler muss ich Umsatzsteuer, Einkommenssteuer und Einnahmen-Überschussrechung abliefern. Ich hatte damit schon angefangen aber es war eben noch nicht fertig.

Gegen 15:00 Uhr sind die Steuersachen abgeschickt und die Belege übergabefertig in einem Briefumschlag.

Nun kann ich mir den Fotoapparat greifen und ein paar Aufnahmen machen.

Der Historie der 300er ist etwas merkwürdig:

  • Werkausgang laut Brief ist der 20.9.1963
  • Baujahr laut Brief ebenfalls 1963
  • Baujahr laut Typenschild 1964. Das zum Jahresende bereits das nächste Baujahr auf das Typenschild kam wusste ich. Dass dies schon im September geschah wusste ich aber nicht.
  • Erstzulassung laut Brief und Durchprüfungsheft erst am 30.4.1965 – also 1,5 Jahre nach Werksausgang.

Letztendes ist das aber so durch die Historie dokumentiert und die Maschine ist100% authentisch.

Die ES 300 habe ich erstmal an den Verschraubungen und versteckten Stellen eingesprüht.

Sie soll wieder fahren. Eine technische Instandsetzung ist für 2016 geplant. Ansonsten muss man hier sehr behutsam vorgehen da bis auf wenige Sachen alles unberührt ist.

Ausnahmen sind:

  • Blinker wurden auf die neuere Version umgebaut
  • Rücklichtkappe ist neuer, wobei ich mir nicht sicher bin ob die Chromkappe ggf. noch vor der EZ 1965 getauscht wurde.
  • Am Batteriefachdeckel fehlt die Sicherung für die Deckelschraube – irgendwie fehlt immer eine dieser Sicherungen.
  • Regler hat Flachsteckanschlüsse was eigentlich nicht zum Baujahr passt. Ich bin gespannt welche Jahreszahl auf dem Regler steht. Ich werde den Regler aber so oder so am Platz lassen.
  • Bowdenzüge sind nicht farbgleich. Mglw. wurden welche gewechselt.

Alles andere sollte original sein. Glatte ESKA Schrauben, Metallkabelbinder, Bremslicht Steckkontakt am Hinterrrad, Tacho, Benzinhahn … Bisher konnte ich keine weitere Unstimmigkeiten entdecken.

Kauf und Abholung

Ich krame vormittags den Anhänger aus der Scheune, baue den Fahrradträger vom Opel ab und dann wird der Hänger angekuppelt. Den dafür nötigen E-Adapter habe ich auch gefunden.
Der TÜV des Anhängers ist vor 2 Montaten abgelaufen und meine Frau meinte noch, dass es dafür jetzt wohl einen Punkt gibt.
Aber gut – wofür hat man das Konto in Flensburg. Ich habe und hatte noch keinen Punkt und kann darauf jetzt keine Rücksicht nehmen.

Alle Räder bekommen Luft. Mein Sohn kommt mit. Dann hat die Mama nicht beide Kinder an der Backe und es gibt ja unterwegs auch immer was zu sehen. Wir müssen in Richtung Dessau, ca. 180km eine Tour.

Gegen 12:00 Uhr rufe ich nochmal beim Verkäufer an und dann heisst es „Go!“. Meine Frau hat mir ihre Kreditkarte, die PIN und 35 Euro in bar geborgt – verkehrte Welt 😉 Die Sparschweine der Kinder geben nochmal 165 Euro her.
Am Spardosen Automaten in Märkisch Buchholz kriege ich mit der geborgten Kreditkarte 500 Euro.
Was jetzt noch fehlt bekomme ich beim Automaten meiner Bank in KWh.

Gegen 13:00 Uhr ist die Automaten-Tour beendet und wir sind mit voller Brieftasche auf der Bahn.

Ein Bekannter hat mir mal gesagt: „Dann muss man sofort entscheiden und alle Hebel in Bewegung setzen.“ Das kann man so stehen lassen.

Am Dreieck Nuthetal ist Stau, ich will mich zur A9 durchschlagen aber verfahre mich in Richtung Berlin-Zentrum. Kenne mich ja auch nicht wirklich aus und habe kein Navi und auch keine Karte. Also wieder zurück und anstellen. Das Nadelöhr ist doch überraschend schnell passiert und dann geht es auf der A9 weiter.

In Dessau laufen die Strassen irgendwie anders als auf meinem Google Maps Ausdruck. Aber egal, ich kann tatsächlich Schilder lesen und finde den Weg.

Der Verkäufer wartet schon, die ES 300 steht vor der Garage. In echt ist sie noch schöner als auf den Bildern. Der Weg hat sich 100% gelohnt.
Der Verkäufer meint, dass der Motor sich im Moment nicht mehr durchtreten lässt, dies aber vor einiger Zeit noch ging und beim Ziehen der Kupplung irgendwas ausgehakt ist.
Ich antworte, dass ich deswegen nicht wieder leer nach Hause fahren werde und das auf jeden Fall ein lösbares Problem sein wird.

Wir machen den Kaufvertag, zählen das Geld durch und verladen die MZ auf dem Transportanhänger.

Dann geht es zurück. Die A9 in Richtung Berlin ist hier anders ausgeschildert und ich folge dem ausgewiesenen Weg. Und na klar: Baustelle und Umleitung.
Irgendwann ist es gschafft und wir sind wieder auf der A9. Wir haben 2 Abfahrten übersprungen und der versprochene Stopp bei der goldenen Möve in Dessau Ost muss entfallen.

In Brück leuchtet die nächste Möve am Rande der Autobahn und wir kehren dort ein. Mein Sohn war vielleicht drei oder vier Mal bei McDonalds. Das kann man mal machen. Er bekommt Chicken Nuggets und ich esse einen Burger.
Die Rechnung haben wir schnell wieder raus, da ich bei diesem Stopp bemerke, dass die Hupe nur noch an einem Kabel unter dem Tank hängt. Werkzeug habe ich dabei – also abschrauben und ins Auto damit. Schwein gehabt.

Es geht zurück auf die Bahn. In Halbe fahren wir ab und holen an der Tanke noch eine Packung Raffaelo. Zinsen für meine Kreditgeber 😉

Die letzten 15 Kilometer sind dann schnell geschafft und zu Hause wird im Dunkeln abgeladen. Die Maschine ist ohne Schäden oder Spuren der Gurte angekommen.

Die folgenden Bilder zeigen die 300er auf dem Garagenhof des Vorbesitzers. Einige Bilder zeigen das ungereinigte Fahrzeug. Andere zeigen die Maschine nach einem Kärcher Einsatz:

Da schaut man natürlich mal genauer …

Ich koche Essen. Es gibt Auberginen, Paprika, Karfoffeln und Hackfleisch aus dem Ofen. Der Ofen heizt vor, die Auberginen und Kartoffeln müssen noch etwas im heissen Wasser ziehen. Das Hackfleisch brät in der Pfanne.

Der richtige Moment, um heute mal bei Ebay-Kleinanzeigen reinzuschauen. Warum ich das mache weiss ich eigentlich nicht. Es geht mehr darum, informiert zu sein über das was so im Angebot ist. Eigentlich suche ich ja nichts.

Handy genommen, Suchbegriff „MZ“ und los gehts. Ziemlich weit oben in der Liste erscheint eine ES 300. Da schaut man natürlich mal genauer. Soweit ich das auf dem Handy sehen kann schaut die wirklich gut aus, ich sehe die DDR-Papiere und die MZ-Papiertüte, in der die Unterlagen beim Kauf der Maschine verpackt waren. Im Text steht „Patina“ und die Bilder bestätigen das. Der Preis ist fair.

Mein Bauch wusste sofort was zu tun ist, mein Kopf musste noch 1 Minute seine Bedenken äussern. Da Handyempfang bei uns schlecht ist habe ich mir das Festnetztelefon geholt und die Nummer gewählt. Ich bin davon ausgegangen, dass die 300er verkauft ist aber wer nicht versucht der nicht gewinnt.

Tut tut – Freizeichen, dann nimmt jemand ab. „Hallo, hier spricht Peter Pinnau usw. und sofort.“ Ich bin tatsächlich der erste Anrufer, die Maschine wurde gerade erst eingestellt. Wir sind uns einig. Theoretisch müsste ich sofort losfahren aber das Essen ist im Ofen und es ist bereits nach 18:00 Uhr.

Ausreichend Geld bekomme ich bei der Bank erst wieder am Montag. Der Automat ist 35 Kilometer entfernt und spuckt nicht genug aus. Wir verabreden uns dennoch für Sonntag und regeln das schon, meint der Verkäufer.

Ich weiss, dass noch weitere Interessenten anrufen werden, da die 300er wirklich schön ist und solche Angebote nicht oft vorkommen. Ich habe selbst schon seit Jahren damit geliebäugelt aber noch nie eine wirklich schöne zum Kauf gesehen.

Wenige Minuten später ist die Anzeige nicht mehr online. Auf der einen Seite schön auf der anderen Seite kann ich mir nun die Bilder nicht mehr genauer am Rechner ansehen.

Trophy Sport Seitendeckel

Eine linke Seitenverkleidung und ein Werkzeugfachdeckel mit Schloß sind beschafft. Vergaser ist komplettiert. Damit ist die ETS teilemäßig vollständig, nur das vordere Schutzblech ist noch in Frankreich.

Und es passiert etwas, womit ich nicht im Traum gerechnet habe: Ich schaue in die ebay-Kleinanzeigen und dort verschenkt jemand eine rechte Seitenverkleidung mit „Trophy Sport“ Aufkleber.
Das Foto zeigt allerdings nicht den Deckel sondern ein altes Werbebild einer kleinen ETS. Man soll anrufen aber es steht keine Telefonnummer dabei.
Ein Blick in die anderen Angebote des Verkäufers liefert die Nummer. Also erstmal anrufen. Der Deckel ist das einzige, was von seiner ehemaligen ETS 150 noch übrig ist und ist zufällig beim Aufräumen in einer Kiste wieder aufgetaucht.

Der Käufer soll nach eingenem Ermessen etwas für dei Sparschweine der Kinder geben und Versand kommt noch dazu. Wir einigen uns schnell.

Wenige Tage später ist der Deckel in der Post. Ein Foto hatte ich ja nicht also ist es eine Überraschung. Der Lack ist in gutem Zustand, der Aufkleber auch. Allerdings ist eine Art Zierstreifen über den Deckel gelebt und an den Enden mit kleinen Schrauben fixiert. Auch der Aufkleber ist an jeder Ecke mit kleinen Schräubchen verschraubt.
Den Zierstreifen habe ich abgebaut und man sieht so gut wie keine Spuren. Die kleinen Schrauben bleiben einfach im Deckel und gut.

Ankunft in Deutschland

Ein Transporteur nimmt die ETS auf einer Leerfahrt aus Frankreich mit und lädt sie wie vereinbart bei mir ab.

In den folgenden Tagen nehme ich erste ich Renigungs- und Aufhübschungsarbeiten vor. Insgesamt ist der Zustand gut, nur der Tank ist innen sehr rostig und alter Sprit ist auch noch drin. Die Tankreinigung wird die erste größere Aktion werden.

Ich demontiere den riesigen Heckträger und tausche den Lenker gegen etwas passendes. Gasgriff und der beige Kunststoffstopfen rechts sind noch original erhalten. Für die linke Seite kaufe ich einen nachgefertigten Stopfen und dieser erhält mit einer Feile und dreckigen Fingern in 30 Sekunden ein passenden Aussehen mit vorgetäuschten Verschleissspuren.

An der Maschine befinden sich ein paar export-spezifische Merkmale:

  1. Am Rahmen eingeschlagene FIN hat am Ende ein „F“ für Frankreich.
  2. Motornummer hat ebenfalls das „F“
  3. FIN am Typenschild hat auch das „F“
  4. Am Auspuffende ist „ETS 125/1“ eingeschlagen.
  5. Aufkleber des franz. Händlers bei dem das Motorrad gekauft wurde
  6. Originales französisches Kennzeichen. Anhand des Kennzeiches können Aussagen zum Zulassungszeitpunkt gemacht werden. Dazu später mehr.
  7. Aufkleber mit Bestätigung der Haftpflichtversicherung am vorderen Schutzblech. Diese sind in Frankreich vorgeschrieben.

Der Plan ist, die Maschine bis Weihnachten zu komplettierten, den Tank zu reinigen und Elektrik+Motor startfähig zu machen.

Mein Freund wird uns besuchen und wird wollen die ETS dann erstmalig starten und vielleicht ein Stück fahren. Mal schauen ob das gelingt.

Wer suchet der findet

Nach dem 2015er Doppelport Treffen habe ich mich an die französische Seite erinnert und dort mal nach einer lachsroten Export-ES gesucht. Rundlampen-ES findet man dort aber nicht – vermutlich ging der Export nach Frankreich erst in den 70er Jahren richtig los.

Zum Vorschein kam dafür eine ETS 125/1 – zwar mit einigen Fehlteilen, modifiziertem Lenker aber ansonsten größtenteils original und noch im O-Lack. Ein Blick auf die Karte zeigte, dass die Maschine in der Nähe von Paris stand. Am Ende war es doch etwas weiter …

Nach kurzer Besprechung haben wir Ernst gemacht und das Abenteuer gewagt. Die ETS wurde Mitte September bei mir ausgeladen, aber immer der Reihe nach:

  1. Mein Freund tritt in Kontakt mit dem Verkäufer, bringt Fahrgestell- und Motornummer in Erfahrung und besorgt bessere Fotos. Die FIN zeigt, dass es eine echte ETS 125 mit dem originalen Rahmen ist.
  2. Er mietet einen Transporter und holt die ETS ab. Sie wird erstmal bei einem Nachbarn zwischengelagert.
  3. Ich versuche nun, eine Transportgelegeheit zu organisieren. Mir schwebt eine Mitnahme bei einer Umzugsfahrt o.ä. vor. Ich erhalte verschiedene Angebote und Anfang September konkretisiert sich ein Anbieter.
  4. 19.9.2015: Der Transporteur hat seinen anderen Auftrag in Paris erledigt und sammelt die ETS gegen 22:00 Uhr ein. Mir wurde erzählt, dass der Abend danach noch nicht zu Ende war und mit internationalen Gesprächen fortgesetzt wurde.
  5. 23.9.2015: Die ETS kommt bei mir an. Es hat alles gut geklappt. Das vordere Schutzblech wurde zum Transport demontiert und kommt hinterher.

Man könnte die Aktion schon als „Geniestreich“ bezeichnen – und ja: Ich würde es wieder tun!

Die fehlenden „MZ“ Tankschilder habe ich bereits besorgt, bevor die ETS hier eingetroffen ist.

Nachbau Batteriespannband

Beim Aufräumen finde ich Reste eines Batteriespannbandes aus Metall. Ich hatte es mal für die 200er DKW gekauft, um daraus was zu basteln aber habe es nicht gebraucht.

Die Februarsonne lacht, die Vögel singen bereits vom Frühling. Herrliches Wetter, um bei geöffneten Türen in der Werkstatt zu sein.

Ich bin gerade dabei, an der Doppelport ein paar Dinge in Angriff zu nehmen. Bin aber soweit durch und muss nun erstmal Sachen wegbringen bzw. bestellen.

Heute ist also Zeit, um aus diesen Spannband-Resten das fehlende Unterteil des Spannbandes der 175er zu rekonstruieren. Ich habe auf den Märkten des Jahres 2014 immer mal nach so etwas gesucht aber das ist schwierig und ich habe nichts gefunden.
Und wenn man mal ein komplettes Spannband erwerben kann wäre es auch Quatsch, davon das Unterteil wegzunehmen.

Ich bin Metallbau-Laie aber so einfache Sachen bekomme ich mit einer Metallsäge, Hammer, Feile und dem Drehmel schon hin.

Das Ausgangsmaterial ist ohnehin abgebrochen also kann ich das einfach auf Länge sägen und das Ende wie im Original umlegen. Das Teil der Doppelport auf der Bühne dient als Vorlage.
Ich lasse die Nachfertigung mit Absicht etwas länger. Es wäre nichts ärgerlicher, als wenn am Schluß das Material nicht reicht weil ich zu kurz geschnitten habe. Man kann auf den zweiten Blick ruhig sehen, dass es kein echtes Originalteil mehr ist.

Danach werden die Einschnitte zum Einhängen angerissen und mit dem Drehmel eingeschnitten. Das Herausstemmen der Stücke gelingt mit einem Schraubendreher und dem Hammer besser als gedacht.

Im Anschluß wird mit der kleinen Feile alles glatt gemacht. Bevor Farbe drauf kommt mache ich eine Montageprobe an der 175er. Passt – also Anschleifen, Entfetten und Grundierung draufsprühen.

Nachdem die einigermaßen trocken ist sprühe ich noch Schwarz aus der Dose hinterher. Nun hängt das Teil zum Trocknen in der Werkstatt und wird in den nächsten Tagen seinen endgültigen Platz finden.

Erster Start

Das Motorrad ist annähernd komplett. Kette und Schutzschläuche sind montiert. Nun ist es Zeit für die ersten Meter aus eigener Motorkraft.

Meine Frau hat das ganze mit der Kamera festgehalten. Am Abend habe ich dann noch ein paar Worte in der Werkstatt eingespielt. War gar nicht so einfach, da es zu der ES schon ein Bissl was zu erzählen gibt und man schnell die Hälfte vergisst. Der Filmdatei ist leider verloren gegangen.

Inzwischen sind noch ein paar Kleinigkeiten erledigt: Kupplungszug ist im Scheinwerfer, Metallkabelbinder sind geschwärzt, Rücklichtschraube wurde gegen eine wirklich passende getauscht …

Jetzt brauchen die Stoßdämpfer noch einen Service und dann geht zur HU und Oldtimerbegutachtung. Ich werde die 175er mit auf die rote 07er Nummer nehmen und ab und zu mal ein Stückl fahren.