Die Scheune auf dem Museumshof No 31 wurde im Juli 1950 im Rahmen des Neubauernprogramms in der DDR errichtet. Auf dem Hof war damals zusätzliche Lagerkapazität erforderlich, da die Familie Klee einige Hektar Land aus der Bodenreform erhalten hatte und sich die Landwirtschaft damit vergrößerte.
Rückblickend geschah der Kauf des heutigen Museumshofes im Jahre 2009 hauptsächlich aufgrund der Scheune. Nach dem Erwerb des MZ ES Doppelport Gespanns wurde der Platz in meiner kleinen Motorrad Werkstatt sehr knapp.
Da das Dach lange Zeit undicht war, ist das Gebälk an einigen Stellen stark angegriffen. Im großen und ganzen ist das Holz aber in gutem Zustand und eine Instandsetzung ist kostengünstig möglich.
Aus dem Blog
Am Abend wird noch die Hälfte des Strohs auf den Hänger geladen. Es kommen zwei große Hornissennester zum Vorschein. Diese sind jedoch aus vergangenen Jahren und unbewohnt.
Ich bin heute beim Teilemarkt in Wünsdorf. Als ich gegen 14:30 Uhr wieder zu Hause bin, ist das restliche Stroh bereits von der Kellerdecke nach unten geholt. Ein Teil des Daches ist bereits abgedeckt.
Ich helfe nun mit und es verschwinden weitere Dachziegel im Hänger. Nachdem wir das restliche Stroh aufgeladen haben, kann der Hänger weggezogen und der Ziegelhänger an dessen Stelle positioniert werden. Dadurch können wir noch mehr Ziegel direkt hineinwerfen.
Es fängt an zu regnen und wir machen eine Pause. Als der Regen nachlässt geht es weiter. Die letzten Ziegel auf der Strassenseite stosse ich von innen mit einer Holzstange herunter, da das Dach in diesem Bereich nicht mehr begehbar ist.
Nachdem die Last runter ist, kann man den Dachstuhl ganz schön ins Schwanken bringen. Wir stellen fest, dass sich die Drehsteifen zum Abfangen der maroden Stützbalken gelöst haben. Alle drei müssen neu verspannt werden.
Entgegen der Prognose hält sich das Wetter und es kann weiter gehen. Ich grabe eine Feuerstelle aus und über den Tag verbrennen wir schonmal einen Großteil des Baumverschnitts und etwas Abfallholz. Nebenbei werden die herumliegenden Dachziegel eingesammelt und auf den Hänger geworfen.
Einige Reste der Kellerdecke werden noch entfernt.
Lothar sägt das unbrauchbare Holz aus der Scheune klein und lädt es auf einen bereitgestellten Hänger. Ich bringe noch Holz aus der Werkstatt dazu, bin aber leider nicht ganz auf dem Posten, da erkältet.
Am Nachmittag nehmen wir die benötigten Holzmengen auf, um Angebote einzuholen.
Eine erste Internet-Recherche bei Holz-Possling ergibt eine Gesamtsumme von ca. 2.500 Euro für das benötigte Holz. Die teuerste Position sind dabei die Bretter zur Erneuerung der Wände.
Ich rechne damit, dass man durch weitere Recherche bzw. Rabatt durchaus noch etwas sparen kann.
Eine weitere Holzanfrage bei Holz Fries bringt einen deutlichen Preisvorteil gegenüber Possling. Ich bestelle die Position. Die Lieferung erfolgt voraussichtlich am 2.7.
Ich beginne, den Keller der Scheune zu beräumen. Auf dem Boden befindet sich eine ca. 20 Centimeter dicke Schicht aus Lehm, Stroh und Holz. Diese stammt von der eingestützten Lehmdecke und einigen Regalen.
Ich setze die Beräumung des Kellers fort. Aus dem Radio erfahre ich vom Tod von Michael Jackson. Gegen Abend ist der Keller beräumt. Ich habe damit eine Wette mit unserem Nachbarn Rudi gewonnen. Am Abend sitzen wir noch am Feuer.
Einen Tag zuvor habe ich 2.100 Euro Bargeld für die Holzlieferung abgeholt.
Heute wird gegen 7:00 Uhr das Holz angeliefert und auf das Grundstück gestellt. Ich fahre anschließend eine Abdeckplane kaufen, damit der Stapel bei Regen zugedeckt werden kann.
Lothar macht mit dem Holztausch weiter. Ich nutze den Tag, um den Holzhaufen weiter zu verkleinern.
Am Samstag ist Teilemarkt. Nachmittags werden Bretter vernagelt. Am Sonntag geht es weiter.
Mit 4 Mann wird der 5-Meter-Balken am Giebel eingesetzt. Danach vernagel ich weiter Bretter.
Ich nehme mir frei und schaffe viel. Die Verbretterung der Scheune geht gut vorwärts. Dienstag und Mittwoch stehen jedoch auch noch andere Dinge an.
Die Arbeiten am Gebälk gehen dem Ende entgegen. Die Verbretterung ist bis auf die Giebeloberseite und einem kleinen Stück über dem Tor fast fertig.
Lothar hat die Balkenköpfe der Vorderseite auf Länge geschnitten und bereits mit der Erneuerung/Ausbesserung der Dachlattung begonnen.
Trotz Regen schließe ich die letzte Lücke über dem vorderen Tor mit Brettern. Anschließend verkleide ich mit den Resten den Dachüberstand soweit wie die Dachlattung schon dran ist. Damit wird der Originalzustand wieder hergestellt und später zumindest von aussen die Dacheindeckung nicht von unten zu sehen sein.
Am Abend nehme ich E-Mail-Kontakt zu einem Lieferanten für Blechdacheindeckungen auf. Am Liebsten wäre es mir, wenn ich dort kompetente Beratung und das gesamte Zubehör inkl. Regenrinne bekomme. Schauen wir mal.
Ich besorge 27 Meter Dachrinne und das nötige Zubehör. Ausserdem kann der Dachhandel ein passendes Blech für den Giebel anfertigen.
Der Händler hat auch Metalldachplatten im Angebot. Es stellt sich heraus, dass für die Platten ein exakter Dachlattenabstand von 35 cm erforderlich ist. Schön, das das gesamte Dach auf 33 cm eingelattet ist.
Zusätzlich wird eine Unterspannbahn benötigt, da sich an den Platten sehr viel Kondeswasser absetzt. Alternativ gibt es mit Filz beschichtete Platten, die jedoch 20 Euro/m² kosten.
Wahrscheinlich werden wir jetzt auf Dachziegel umsteigen.
Ich habe noch einen Termin bei einem Dachplattenhändler. Diese Platten benötigen 40 cm Lattenabstand. Das ganze macht ausserdem nicht den besten Eindruck und die Entscheidung für Dachziegel fällt endgültig.
Ich erhalte ein Angebot für zwei Dachziegelsorten. Der günstigere, engobierte Tonziegel bringt trotz vorhandener Ortgangsteine gegenüber dem glasierten Tonziegel eine Ersparnis von über 500 Euro. Damit entscheiden wir uns für den engobierten Ziegel.
Einen Tag nach Auftragserteilung werden die Dachziegel auch schon geliefert. Per Stapler werden die Paletten vor und hinter der Scheune abgestellt. Es hat wieder super geklappt.
Ich stelle fest, dass wir noch 2 Ortgänge mehr brauchen (unterer Rand der an die Nachbarscheune grenzenden Seite). Ausserdem habe ich die Sturmklammern und die Firstrolle vergessen. Ein Anruf beim Dachhandel lohnt sich: Ein Mitarbeiter bringt die Sachen mit nach Groß Leuthen was für mich wesentliche Weg- und Zeitersparnis bedeutet.
Die Dachrinne wird angebaut. Das übernimmt Sigmar, da er das Zink verlöten kann und bei diesem Thema über einige Erfahrung verfügt.
In der Woche vom 8.12. bis 11.12.2009 habe ich an 2 freien Tagen die restlichen Firststeine angebracht. Das dauert ein wenig, da zuerst die Firstrolle plaziert werden muss und anschließend jeder Stein einzeln hoch getragen und verschraubt wird.
Am Wochenende 11./12.12 sind Helfer bestellt. Ich fahre um 8:00 Uhr für alle Frühstück holen, gegen 9:30 Uhr sind wir auf dem Dach. Die Dachlatten sind überfroren und das ändert sich auch bis Abend nicht. Bis 15:30 Uhr schaffen wir fast das ganze Dach bis auf 4 Meter der Rückseite.
Meine Mutter wird heute 50 und hat trotzdem geholfen. Abends gehts zum Sushi und dann zum Konzert von „Undo Impossible“ (Depeche Mode Tribute aus Berlin). Es war wirklich toll und ich kann es jedem Depeche Mode Fan nur empfehlen. Der Nachteil ist, dass ich erst um 2:30 Uhr im Bett bin. Der Start wird daher am Sonntag um eine Stunde verschoben.
Die restlichen Meter werden bei strahlendem Sonnenschein in einer Stunde zugelegt anschließend gibt es noch ein kleines Lagerfeuer.
Heute fällt der erste richtige Schnee. Die Decke ist ca. 10 cm dick und es sind -10 Grad. Damit ruht die Bautätigkeit erstmal. Die letzten Steine am Giebel der Nachbarscheune müssen leider warten, da die Mörtelfuge nur bei Frostfreiheit gemacht werden kann.
Der Winter wird schneereich und lang und wir können erst im März 2010 weiter arbeiten und das Dach schließen.
Im April 2017 wurde mit dem Einbau eines Beton Fußbodens begonnen. Dies war erforderlich, da die halbe Scheune im Grunde gar keinen festen Fußboden mehr hatte und der dünne Beton in der anderen Hälfte immer brüchiger wurde.
Die Aktion wurde in 2 Etappen erledigt. Es wurde jeweils eine Lieferung Fertigbeton bestellt. Dieser wurde vorn am Hof abgeladen und dann per Schubkarre zur Baustelle gefahren.
Ich habe ein kleines Filmchen zusammen geschnitten:
Link zu Youtube (Sie wechseln zu Youtube, USA!)