Bereits in meiner Kindheit habe ich gern und viel gezeichnet. Mit dem „Erwachsenwerden“ kam das Thema zum Erliegen. Auf einer 4-wöchigen Reha im Sommer 2019 hatte ich plötzlich Zeit und alle Dinge des bisherigen Alltags waren weg.
Ich verbrachte diese Wochen in Buckow, der Perle der Märkischen Schweiz. Dieser Ort liegt östlich Berlins inmitten von Wäldern am wunderschönen Schermützelsee. Schon seit Jahrzehnten ist Buckow ein inspirierdener Ort für künstlerisch tätige Menschen.
Nachdem das tägliche Reha-Kurprogramm abgehakt war, habe ich oft mit Stift und Papier in der Stadt gesessen und Ansichten aufs Papier gebracht. Die Zeichnungen haben schnell an Qualität gewonnen. Eine andere Reha-Teilnehmerin zeichnete mit Aquarellfarben, was mich beeindruckt hat.
In den letzten Tagen in Buckow habe ich bereits begonnen, das alte Feuerwehrhaus meines Heimatortes zu zeichnen. Immer noch krank geschrieben habe ich nach der Reha weitere Motive aus Münchehofe mit Bleistift gezeichnet. Später habe ich auch mit Aquarell begonnen.
Mit dem Wiedereintritt in das Berufsleben in der IT-Branche blieb dann nur noch wenig Raum. Nach einem Arbeitstag ist in der Regel die Luft raus und ich kann mit dem Stift nichts brauchbares mehr produzieren.
Hin und wieder packt mich aber die Lust am Zeichnen und manchmal kommt auch etwas schönes zustande. Nachfolgend präsentiere ich einige Zeichnungen. Manche dieser Motive sind auch bei uns im Hofladen der Gläsernen Molkerei als Postkarte erhältlich. Die meisten meiner Motive fallen unter den Begriff „Urban sketching“.
Im Juni 2023 haben wir ein paar Tage in Michelstadt/ Odenwald verbracht. Die Altstadt bietet viele tolle Ansichten und ich habe mir das freistehende Rathaus in Fachwerkbauweise ausgesucht. Eine Gastwirtschaft am Marktplatz hat sogar einen „Äppelwoi“ (Apfelwein) ausgegeben. Fand ich toll!
Aber auch in unserer Region habe ich im Frühjahr/ Sommer 2023 ein paar Zeichnungen unterwegs aufs Papier gebracht.
Im März 2023 nehme ich einen Auftrag für eine Zeichnung an. Es geht um ein Geburtstagsgeschenk für den neuen Eigentümer einer Immobilie in Märkisch Buchholz. Die Zeit ist etwas knapp und ich treffe mich mit dem Auftraggeber kurzfristig am Haus.
Es handelt sich um ein altes Wohnhaus mit 2 Vollgeschossen direkt am Wehr an der Straße nach Halbe. Ein spannendes Motiv. Ich mach einige Fotos von der Straßenseite und auch vm Garten aus. Der Haus stand lange leer, der Garten wucherte zu und wurde kürzlich frei geschnitten. An der Rückwand des Hauses sind noch Einschüsse aus den letzten Kriegstagen zu sehen. Gerade die Ansicht der Rückseite liefert ein schönes Motiv und ich fange damit an. Bei der Straßenseite möchte ich die Brücke über den Umflutkanal zumindest ansaztweise mit drauf haben.
Für die Straßenseite brauche ich 3 Versuche, bis mir das Ergebnis gefällt aber beide Zeichnungen werden pünktlich fertig. Der Auftaggeber ist sehr zufrieden was mich natürlich freut.
Bereits im November 2021 wurde mir ein Doppelport Motor angeboten, der den Zylinder für meine 1957er Maschine liefern sollte. Am angebotenen Motor fehlen die Seitendeckel und auch die seltene alte Kupplung. Außerdem sind 3 Kühlrippen rechtsseitig beschädigt.
Wir waren uns preislich einig aber dann kam der Ankauf der fehlenden Eigentumshälfte am Museumshof dazwischen und ich hatte keinen finanziellen Spielraum mehr dafür.
Aufgrund der guten beruflichen Situation und eines Privatkredits aus dem Freundeskreis, kann ich Anfang 2023 wieder etwas entspannter ins Portemonai schauen auch wenn die Abgabenlast bei meinem Einkommen erdrückend ist. Ist ein anderes Thema.
Ich habe also mit dem Besitzer des Motors wieder Kontakt aufgenommen. Er war wegen der spontanten Absage damals etwas verstimmt aber wir sind letztenendes bei dem Geschäft geblieben. Am 21.1.2023 bin ich dann kurz nach 8 Uhr mit dem Auto Richtung Waren an der Müritz gestartet. Ich bin wie geplant durchgekommen. Wir haben den Deal gemacht, noch eine Tasse Kaffee getrunken und über MZ und Co geredet.
Ich war noch nie in Waren, habe mir mein Zeichenzeug eingepackt und im Anschluss noch einen Sketch in der Altstadt gemacht. Bei teilweise Sonnenschein und 3 Grad plus ist dort einiges los. Glühweinstände, Touristen und Einheimische. Alle sind gut drauf. Ein paar Leute halten an und schauen, was ich zu Papier bringe. Ich verkaufe sogar 3 Postkarten mit Spreewald Motiven. Insgesamt ein deutlich spürbarer Unterschied zu Berlin und dem Berliner Umland, wo alle hektisch vorbeirennen und sich eigentlich niemand interessiert. Kernpreussen halt.
Gegen 16:30 Uhr trete ich die Rückfahrt an. Kurz hinter Waren geht die Reifendruck Kontrolle an. Ich halte an und schaue aber alles scheint okay. Bei der nächsten Tanke will ich kontrollieren aber die Druckluft ist kaputt. Ich frage drinnen nach einer anderen Tankstelle, doch diese habe ich entweder übersehen und sie lag doch woanders. Auf der Autobahn wird es auch nichts, da auch beim angesteuerten Autohof die Druckanlage nicht wirklich funktioniert. Da verliert man eher noch Luft. Ich habe die Faxen dicke und sehe zu, dass ich nach Hause kommen. Ab der nördlichen Berliner Stadtgrenze plötzlich Wintereinbruch. Zu Hause liegt Schnee.Der Motor kommt erstmal mit ins Wohnzimmer.
Es ist 19 Uhr und ich entscheide mich, dennoch noch mit einer Freundin zum Tanzen nach Staakow zu fahren. Ganz kleine und kuschelige Veranstaltung. Der DJ erfüllt dann auch mal Wünsche abseits von Helene Fischer und es wird ein toller Abend bis 1 Uhr.
Am ersten Samstag im neuen Jahr 2023 bin ich abends mit einer Freundin und Bekannten zur „schönen Party“ von RadioEins im Frannz Club in Berlin verabredet. Bei Sonnenschein und milden Temperaturen fahre ich gegen Mittag mit der Bahn schonmal in die Stadt.
Erstes Ziel ist das Reichstagsgebäude bzw. der Bundestag. Ich finde einen schönen Platz für einen Sketch. Kommentar des Tages einer älteren Dame:
„Ein Linkshänder und trotzdem so ein schönes Bild.“
Das war bestimmt eine pensionierte Lehrerin vom alten Schlag. Ich bin gegen 15:30 Uhr fertig und laufe zum Brandenburger Tor. Jetzt wird die Zeit knapp bis es dunkel ist. Ziel ist also, eine wirklich schnelle Skizze zu machen. Ich zeichne ganz schnell mit Bleistift vor und dann geht es mit den Pens los. Nach 30 Minuten ist das Bild fertig. Etwas dunkel geworden aber insgesamt auf jeden Fall getroffen.
Vor dem Brandenburger Tor stehen so viele Menschen, dass es im unteren Bereich komplett verdeckt ist.
Die Mauer muss weg! Oben steht die Quadriga, die Napoleon vor über 200 Jahren nach Paris entführt hat und die Friedrich Wilhelm III wieder nach Berlin holte. Die beiden Weltkriege hat das Tor überstanden. Am 17. Juni 1953 wurde hier demonstriert und Panzer fuhren auf.
Der Pariser Platz ist heute ebenfalls gut gefüllt. Viele Touristen und ein Party Bike, auf das 8 Leute passen. Eine auffällig gekleidete und extrem schlanke Dame mit 20cm hohen Absätzen macht Schaulaufen und lässt sich filmen. Sie redet dabei laut aber ich verstehe dennoch nicht, was sie sagt. Die Leute scheint das sehr zu interessieren. Eine Menschenmenge steht drum herum.
Aktivisten mit Anonymous Maske stehen still auf dem Platz und haben Bildschirme vor der Brust. Darauf laufen Filmsequenzen aus Massentierhaltung. Die Leute schauen im Vorbeigehen auf die Bildschrime, aber ob sie wirklich etwas mitnehmen ist fraglich.
Die große Stadt eben. Während ich hier zeichne, führen meine 4 Hühner ein glückliches Tierleben zu Hause. Fleisch habe ich in 2023 noch nicht gegessen. Die Lösung kann nur ein bewussterer Umgang mit tierischen Produkten und eine Reduzierung der Menge sein.
Inzwischen wird es dunkel. Ich schlendere weiter zum Bahnhof Friedrichstraße und beginne dort noch eine Zeichnung, die ich aber aufgrund der Zeit nicht fertig bekomme. Weiter geht es mit S- und U-Bahn zur Eberswalder Straße. Die Party geht lange, es wird getanzt. War schön aber sehr voll. Gegen 4:30 Uhr gehen wir und fahren wieder raus aufs Land. In der Schönhauser Allee sind die Imbisslokale voll. Das Partyvolk sitzt draußen als wäre es Sommer. Es geht auf 5 Uhr morgens zu. Diese Stadt schläft nie. Um 6 Uhr bin ich im Bette.
Da ich mich alkoholisch zurück gehalten habe, wird der Sonntag trotzdem ein toller Tag und ich mache zu Hause auf dem Hof noch ein paar Sachen und bereite meine Honda Transalp zum Reifenwechsel vor.
Das schöne an den freien Tagen zwischen Weihnachten und Silvester nutze ich für ein paar Zeichen Ausflüge:
- Glashütte bei Baruth – Glaswerkstatt mit neuer Hüte)
- Fürstenwalde – Domstraße mit Dom
- Lübben – Paul-Gerhardt-Kirche Marktplatz mit Wochenmarkt
Bis auf die Bäume auf der Lübbener Skizze sind alle Motive recht gut gelungen. Die Fürstenwalder Skizze habe ich in der Touristen Information gezeigt und es wird dort eine Kopie angebracht. Die Stadt bietet weitere schöne Motive und vielleicht gestalte ich im neuen Jahr 2023 eine Postkarten Serie für Fürstenwalde.
Als es im Dezemeber 2022 draußen kalt wurde und ich mit Erkältung zu Hause saß, habe ich mich an einem Wintermotiv als Aquarell versucht. Als Motiv habe ich mir den Blick auf den Ortseingang Münchehofe aus Richtung Märkisch Buchholz ausgesucht. Rechts im Bild die Allee, links die verschneite Wiese und dahinter die typischen Neusiedler Häuser, die nach dem 2. Weltkrieg errichtet wurden.
Ich beginne mit einer Skizze aus dem Kopf auf dünnem Schmierpapier, die ich auch mit Aquarelfarben ausmale. Folgende Dinge gefallen mir nicht:
- Straße zu dominant
- Darstellung der Straße zu unruhig
- Häuser sehen zu gleich aus
- Bäume rechts im Bild lenken vom Bildmittelpunkt ab
- Kontrast zwischen Dächern (weiss) und Himmel (gelb) ist nicht ausreichend. Blaue Ränder zur Unterstützung gefallen mir nicht.
Ich schlafe eine Nacht darüber und ziehe am nächsten Tag mit der Kamera los, um mir das Motiv genau anzuschauen und zu fotografieren. Wieder zu Hause entscheide ich mich für eine geänderte Zeichenperspektive, so dass die Straße wesentlich weniger Patz einnimmt.
Ich fertige eine Bleistift Skizze auf 300g/qm Aquarellpapier A5 an und überlege bevor es weitergeht, wo ich weiße Flächen stehen lassen möchte. Es ensteht die Idee, die Mittelstreifen, Randlinien der Straße und die Leitpfosten weiß zu lassen. Die beiden Straßepfosten werden zudem vor Baumstämmen geplant, sodass ein besonders starker Kontrast entsteht. Die schneebedeckten Dächer und die Wiese bleiben natürlich auch weiss.
Die Höhenkontur des Weinbergs (blau) hebe ich an, so dass ein guter Kontrast zu den Hausdächern entsteht. Danach kann es losgehen. Das Bild entsteht Schritt für Schritt.
Das letzte Laub der Bäume deute ich mit Farbspritzern an. Wichtig ist, dass tendenziell mehr Farbe im „Tunnel“ über der Straße landet, da die Kronen dort am dichtesten sind.
Insgesamt bin ich mit diesem Bild zufrieden und es ist das beste Aquarell, was mir bisher gelungen ist. Die Leitpfosten links und rechts der Straße kommen super zur Geltung und das im Prinzip nur durch das Freilassen der weissen Teile.
Heute lasse ich das Auto nach der Arbeit am Bahnhof Grünau stehen und fahre mit der S-Bahn in die City. Skizzenbuch und Stifte habe ich im Rucksack. Zuerst möchte ich zur Oberbaumbrücke, jedoch ist die Zeit etwas knapp und auf dem Satelitenbild ist nicht ganz klar, wie lange ich nach einem geeigeneten Standort suchen müsste.
Als Alternative entscheide ich mich für den Gendarmenmarkt mit den beiden Domen und dem Schauspielhaus.
Ich bin ca. 18:45 Uhr dort und finde schnell einen Platz, von dem ich einen guten Blick auf den Deutschen Dom und die Treppe des Schauspielhauses habe. Das Bild zeichnet sich so weg. Auf dem Platz sind viele Touristen und die Restaurant rund herum sind auch voll. Als ich fast fertig bin schaut eine Passantin aus einigen Metern Entfernung neugierig und kommt dannman ihrem Mann heran. Angelina und John sind aus Schottland und für 5 Tage in Berlin. Anlass der Reise ist das morgige Konzert der Rolling Stones in der Waldbühne.
Sie finden das Bild toll. Wir reden einwenig über Ost-Berlin, Nord Irland und das Ungeheur von Loch Ness. Sie meinen, ich müsse unbedingt mach nach Schottland reisen auch wenn das Wetter dort überwiegend schlecht ist. Sie schlagen vor, eine Runde Bier auszugeben was aber daran scheitert, dass das Restaurant neben uns nur an Tischgäste verkauft und wir ca. 5 Meter abseits an einem Betonklotz stehen bzw. sitzen. Also kein Bier…
Nachdem die beiden weiterziehen zeiche ich die letzten Striche und fahre weiter.
Heute fahren wir zu viert mit der S-Bahn in die Stadt. Ich habe mein Zeichenbuch und Stifte dabei und außerdem auch noch den Basketball.
Erstes Ziel ist der Antikmarkt am Ostbahnhof. Wir laufen einmal durch aber finden nichts. Es gibt relativ viele Philatelie Stände. Hier liegt mein Interesse bei regionalen Ganzstücken, was aber der SUche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht.
Wir fahren zurück zum Alex und schlendern mit einem Eis durch das Treiben. Berlin ist schon eine komische Mischung aus verschiedensten Charakteren. Viele Leute die man trifft, sehen nicht wirklich gesund aus. Viele sind auf der Verliererseite unserer Gesellschaft.
Wir erreichen den Hackeschen Markt mit dem alten Bahnhof und den Restaurants, Bars und Cafes. Eine schöne Ecke im oft eher weniger schönen Berlin wie ich finde. Ich suche sofort nach Positionen, von denen man Zeichnen könnte. Aber wir gehen erstmal weiter.
An der Spreepromande schräg gegenüber des Berliner Doms machen wir Pause und ich entscheide mich spontan, das Motiv aufs Papier zu bringen. Zu Beginn muss die Aufteilung und die Proportion des Motivs auf das Papier gebracht werden. Dazu nehme ich Bleistift und zeichne dünn vor. Korrekturen sind jederzeit möglich. Radieren muss man nicht. Später werden dann weitere Details mit Bleistift skizziert.
Abschließend kommen die schwarzen Fineliner zum Einsatz und das Bild erhält das finale Aussehen. Ich brauche ca. 1 Stunde und bin mit dem Ergebnis zufrieden auch wenn es natürlich nicht perfekt ist.
Während des Zeichnens kommen immer wieder Flaschensammler vorbei und fragen nach Leergut. Es gibt in Berlin eine ganze Reihe an Menschen, deren Tagesziel im Sammeln von Pfandflaschen besteht. Es bringt für sie etwas Geld aber gleichzeitig hindert es sie aus meiner Sicht daran, ihre Situatuion grundsätzlich zu verbessern. Aber vielleicht sehe ich das zu einfach und zu arrogant? Ist schwierig.
Wir gehen weiter zum Monbijoupark. Das Basketballfeld ist voll und es warten viele am Rand, um zu spielen. Wenn man so zuschaut ist das ein ganz schönes Ego Gezocke. Jeder macht irgendwie seins. Gepasst wird nur zu Not wenn man feststeckt. Basketball ist eigentlich Teamplay. Das fehlt hier heute. Bei der nächsten Runde drängeln sich dann auch 80 Prozent der gleichen Spieler wieder aufs Feld. Das ist mir dann zu doof und ich möchte Freundin+Kids nicht warten lassen. Also streichen wir Basketball heute.
Nächster Stopp ist die Strandbar mit Openair Tanzfläche. Wir wollten das heute mal checken. Auf dem Programm steht „Swing“ aber es ist noch etwas zu früh am Tag und es ist noch nix los.
Die Kinder möchten das Frauen EM Finale im Public Viewing schauen. Wir gehen ein Stück zurück zu einer Bar, die draußen Stühle und Fernseher aufgebaut hat. Juliane und die Kinder nehmen Platz. Mich interessiert Fußball zugegeben überhaupt gar nicht und ich habe die Wahl zwischen Basketballfeld und Hackeschem Markt. Ich entscheide mich für letzteres und hole das Zeichenzeug nochmal raus.
Beim Zeichnen ergeben sich 2 Gespräche. Ein Herr fragt mich, ob ich das beruflich mache und als ich das verneine nach dem „Warum?“ Wir unterhalten uns ein wenig. Es geht teilweise in die philosophische Richtung.
Nachdem Ende des Gesprächs denke ich weiter über das „Warum?“ nach. Ja warum eigentlich? Vermutlich geht es um Anerkennung, um das Ausleben einer Neigung bzw eines Talents, um das Ausschöpfen der eigenen Fähigkeiten. Wer mich als IT-Admin kennt wundert sich, dass so jemand Zeichnen kann, gern tanzt oder Melodien mitsingen kann. Die Leute denken, ein mathematisch/ logischer Geist wäre für kreative oder leidenschaftliche Dinge ungeeignet. Das ist natürlich komplett falsch und auch in der IT geht es häufig um Kreativität beim Aufspüren und Lösen von Problemen und Herausforderungen.
Das zweite Gespräch führe ich mit Natalia wenn auch nur kurz. Sie zeichnet selbst und findet meine Skizzen toll. Sie fragt warum ich die Bilder nicht verkaufe. Ich antworte, dass ich schon welche verschenkt habe. Darauf entgegnet sie, dass sie sofort eines geschenkt nehmen würde und tippt auf den Berliner Dom. Ich überlege kurz und gebe ihr die Zeichnung mit. Natalia ist auf dem Weg zu einem Date – na dann los!
Zur 2. Halbzeit wechseln Juliane und die Kinder in das Restaurant „BBQ Kitchen“ vor dem ich zeichne. Auch dort läuft das Finale. Nach Fertigstellung des Bildes setze ich mich mit dazu. Am Tisch sitzt ein Pärchen aus Köln und wir reden ein bissl. Ich zeige der Bedienung das Bild und als wir zahlen wollen, fragt sie ob es möglich wäre, das Bild zu kaufen. Sie telefoniert mit dem Chef und wir verrechnen mit einem Teil unserer Zeche und bekommen noch eine Abschlussrunde aufs Haus. Das Bild wird im „Restaurant“ aufgehängt.
Warum gibt man die Bilder weg? Was gibt es besseres, als die Bilder Leuten zu überlassen, die sie zu schätzen wissen?
Es ist 21:45 Uhr und wir gehen nochmal zur Tanzfläche rüber. Nun ist Betrieb. Der DJ sagt den letzten Song an und wir tanzen mit. Es ist ungewohnt, von so vielen aktiven Tanzpaaren umgeben zu sein. Auf normalen Veranstaltungen tanzen die meisten Leute ja eher passiv.
Gegen 22 Uhr geht es zurück nach Hause und ab ins Bette… Morgen wieder ITler im Büro. Danach zurück aufs Land. Filmriss?
Während der Corona Krankschreibung/ Quarantäne habe die Muse gefunden, um mal wieder zum Pinsel zu greifen. Vorlage war ein Urlaubsfoto eines Freundes. Er hatte sich zum Geburtstag ein handgemaltes Bild gewünscht – vielleicht eher scherzhaft.
Begonnen habe ich mit einer Grobaufteilung des Bildes mit Bleistift. Mein erster Plan war, das Bild nur mit Fineliner zu zeichnen. Als das fertig war stellte ich fest, dass der Zeichnung etwas Farbe gut stehen würde.
Da ich mir nicht sicher war, ob das gelingt und ich Angst hatte, das Bild zu verderben habe ich Fotokopien machen lassen und eine dieser Kopien mit Aquarellfarben koloriert.
Auch wenn das Bild natürlich etliche Schwächen hat, befand ich das Ergebnis für gut genug, um es zu veschenken.
Diese Zeichnung (Fineliner) enstand spontan im Winter 2021 anhand einer alten Postkarte. Der Kaiserbahnhof in Halbe wurde im 19. Jahrhundert als Empfangsgebäude für den deutchen Kaiser gebaut. Dieser nutzte die Gegend um Halbe traditionell als Jagdgebiet und reiste modern mit der Görlitzer Bahn an.
Der Bahnhof wurde später stark umgebaut und war mit dem Ende der DDR mehr oder weniger abgewohnt. Ein Neuseeländer hat das Gebäude vor einigen Jahren erworben und mit viel Aufwand saniert.
Mehr
Die Agrargenossenschaft Münchehofe bewirtschaftet als Bio-Betrieb die Felder und Wiesen um Münchehofe sowie einige Flächen in der weiteren Umgebung.
Mehr: Agrargenossenschaft Münchehofe e.G. (ag-muenchehofe.de)
Im Juli 2020 habe ich auf einer Motivsuche ein paar Fotos geschossen, um daraus eine Zeichnung zu machen. Es hat allerdings bis zum Mai 2021 gedauert, bis ich dazu die Muse fand.
Ursprünglich war es eine Bleistift Skizze auf einem Schmierzettel. Ich habe es dann spontan mit Aquarell ausgemalt. Die Bäume gefallen mir nicht so richtig und ich hätte dort etwas weiß in der Mitte lassen müssen. Hinterher ist man immer schlauer – im besten Fall.
Mit dem Rest bin ich aber zufrieden und das geht schon in Richtung Aquarell so wie ich es mir vorstelle.
Der Hofladen der Gläserenen Molkerei Münchehofe bietet neben den Produkten der Molkerei ein breites Bio-Sortiment.
Bei dem Gebäude handelt es sich im eines der ehemaligen Leutehäuser. Dort wohnten auf dem Gut beschäftigte Tagelöhner zur Miete. In Münchehofe gab bzw. gibt es drei Doppelhäuser dieser Art. Bis auf die Haushälfte in der sich heute der Hofladen befindet sind die Gebäude allerdings mehr oder weniger stark umgebaut worden.
Das alte Münchehofer Spritzenhaus in der Schweriner Straße wurde um 1930 erbaut. Am Ende meines Reha Aufenthaltes in Buckow habe ich dieses Haus als erstes Zeichenmotiv aus der Heimat gewählt. Im Hintergrund befindet sich eine lange Scheune aus Backstein, die zu einem 4-seitigen Hof gehört. Früher war dies eine der größten Bauernwirtschaften des Ortes.
Der Turm ist nicht ganz getroffen. Die Spitze ist leicht linkslastig. Im großen und ganzen bin ich mit dieser Zeichnung aber zufrieden. Die Scheune im Hintergrund ist gut getroffen aber dennoch an vielen Stellen nur angedeutet. Es besteht ein Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund und auch zwischen dem Hauptmotiv und dem Drumherum.